nach Stieg Larsson
OT: Hon som mâste dö, Schweden 2019, D 2019, Heyne Verlag
„Ich werde die Jägerin sein und nicht die Gejagte.“ Lisbeth Salander
In Stockholm wird ein toter Penner gefunden, der Erfrierungen an den Händen hat und schwarze Flecken im Gesicht. In seiner Tasche findet man die Telefonnummer des Journalisten Mikael Blomqvist. Doch Mikael kannte den Mann nicht. Erst als die Gerichtsmedizinerin Fredrika Nyman ihn auf den Todesfall aufmerksam macht, beginnt er Nachforschungen. Weil er zunächst nicht weiterkommt, wendet er sich an Lisbeth Salander. Diese hat allerdings gerade alle Hände voll zu tun. Sie hat endlich ihre Schwester gefunden und ist voll in Rachepläne versunken.
Der tote Penner stellt sich als Sherpa heraus. Er war Bergführer am Mount Everest. Unter anderem hatte er 2008 eine Expedition den Berg hinauf geführt, der der jetzige schwedische Verteidigungsminister Forsell angehörte. Wie er allerdings nach Stockholm gekommen ist, ist ein Rätsel. Sein plötzlicher Tod führt zu einer Kettenreaktion. Dabei kommt Mikael in tödliche Gefahr.
Lisbeth kümmert sich nur am Rande um die Geschichte. Sie hat genug damit zu tun, ihre Schwester und deren mörderische Kumpane aufzuspüren. Ihre Schwester hat mit russischen Verbrechergrößen zu tun und setzt ihrerseits alles daran, Lisbeth zu töten. Lisbeth möchte einen Abschluss finden, doch wie der aussieht, weiß sie nicht.
„Vernichtung“ ist da Ende der Serie um die Hackerin Lisbeth Salander und den Journalisten Mikael Blomqvist. Der eigentliche Autor, Stieg Larsson, starb 2004 nach dem dritten Roman der Serie. Die Romane wurden erst posthum veröffentlicht und sofort ein weltweiter Erfolg. David Lagerkrantz wurde von der Familie beauftragt, die Serie fortzusetzen, doch ich habe das Gefühl, dass das nicht funktioniert. Es ist sauber geschrieben, aber es erweckt bei mir nicht die gleichen Gefühle. Es packt mich nicht, es wirkt konstruiert. Die beiden Geschichten sind für sich ganz interessant, aber es erscheint einem beim Lesen wie zufällig zusammengestrickt. Die Rahmenhandlung um den Sherpa ist ganz spannend, denn es gewährt Einblicke in die Geschehnisse am Mount Everest.
Es ist gut, dass die Serie um Lisbeth Salander ihr Ende gefunden hat. Lisbeth hat für mich den Zauber verloren, den sie in den ersten drei Romanen hatte. David Lagercrantz sieht die Figuren anders als Stieg Larsson und das merkt man. Es erinnert ein bisschen an die Bücher von Marion Zimmer Bradley. Nach deren Tod hat auch jemand anders für sie ein Buch beendet und das war auch deutlich zu merken.
Noch eine kleine Randbemerkung: Das Cover finde ich super.