Mara Laue: Dalmore Jazz

Quelle: goldfinch-Verlag

Quelle: goldfinch-Verlag

D 2014, Goldfinch Verlag

Rowan Lockhart ist private Ermittlerin und Mitinhaberin einer Kampfkunstschule. Nach einigen Jahren, die sie in Japan mit ihrem japanischen Ehemann und seiner Familie verbracht hat, ist sie nun nach Edinburgh zurückgekehrt.

Die berühmte Edinburgher Band Dalmore Jazz möchte Rowan engagieren. Die Jungs sind nicht mehr die jüngsten und haben ihre besten Tage hinter sich, vor allem, seit 1988 Seymour Young, der Songschreiber, spurlos verschwunden ist. Die Band hat eine Art Heiligtum, eine Flasche „Dalmore Whiskey“. Dort haben die Gründungsmitglieder vor vielen Jahren jeweils eine Haarsträhne hineingelegt. Diese Flasche wird gehütet wie ein Augapfel. Unter den Fans ist sie sehr begehrt, doch die Band hat schon Tausende von Euros ausgeschlagen.

Doch nun ist die Flasche verschwunden und Rowan soll sie wiederfinden. Sehr verdächtig erscheint Kyle Saunders, ein sehr hartnäckiger Fan aus Amerika, der schon mehrfach versucht hat, die Flasche zu bekommen. Doch kaum hat Rowan angefangen zu ermitteln, wird Kyle Saunders tot aufgefunden. Dennoch sucht Rowan weiter, obwohl sie sich dabei mit der örtlichen Polizei angelegt. Dabei gräbt sie verborgene Geheimnisse aus, wovon auch ihre Aufraggeber nicht gerade begeistert sind. Die Geister die sie riefen, werden sie nun nicht mehr los.

Ein bisschen erinnert mit Rowan an Modesty Blaise, die war auch schön, klug und unbesiegbar. Doch im Gegensatz zu Modesty hat Rowan ein Liebesleben, dessen sie nicht Herrin ist. Es ist ziemlich verzwickt, gleich mit drei Männern, ihrem Ehemann in Japan, ihrem alten Freund Bill und Lennox, ihrem Partner bei der Kampfkunstschule. Dieses Gefühl, dass Rowan eine Art „Supergirl“ ist, die Menschen sofort durchschaut, fand ich am Anfang etwas irritierend, einfach übertrieben. Doch man gewöhnt sich dran. Witzig fand ich, dass die Autorin, übrigens eine Deutsche vom Niederrhein, ganz am Ende des Buches auf genau dieses Detail noch einmal eingeht. Offensichtlich bin ich nicht die Einzige, die das so empfunden hat. Auch dass die Autorin ein Japan-Fan ist, ist unübersehbar, aber auch das kann man gut ertragen. Im Ganzen hat mir der Krimi gut gefallen, flüssig geschrieben, sympathische Charaktere (nicht unkompliziert) und ich hoffe, dass noch einer kommt, damit ich weiß, wie es in Rowans Leben weitergeht.

 

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