OT: Spartan Gold, USA 2009, D 2011, Blanvalet
Ein neuer Abenteuerroman von Clive Cussler. In diesem Buch ist das Ehepaar Sam und Remi Fargo, bekannte Schatzsucher, mitten in Delaware mit einem Mini-U-Boot der Nazis konfrontiert. Dadurch kommen sie einem Rätsel aus Napoleons Zeiten auf die Spur, das sie wiederum zu den Spartanern führt.
Wieder gibt es ein Geheimnis zu lösen, wieder ist ein Superbösewicht dabei, der entweder die Welt vernichten oder sie erobern will. Dieses Mal ist der Böse aus der Ukraine und hält sich für einen Nachfahren von Xerxes.
Inzwischen bin ich dran gewöhnt, dass Clive Cussler gern mal wichtige Figuren der Weltgeschichte in seine Romane einbaut, aber dieses Mal ist es reichlich daneben. Man hat den Eindruck, dass er sich an seinen Schreibtisch setzt und überlegt: „Na wen gibt es denn noch? Wen hatte ich noch nicht?“ und da fällt ihm Napoleon ein. Ich hätte da einen Vorschlag fürs nächste Mal: Wie wäre es denn mit Katharina der Großen oder Rasputin? Die waren, glaube ich, noch nicht da.
Außerdem finde ich die beiden Hauptfiguren seltsam blass. Mit Dirk Pitt und Al Giordino hatte man sehr viel mehr Spaß und man konnte viel besser mitgehen. Bei den beiden Fargos ist es anders: man liest es ohne jede innere Beteiligung. Und ganz nebenbei macht Cussler auch noch kräftig Werbung für Apple. Sam und Remi haben kein Handy, sondern ein I-Phone, sie haben keinen Laptop, sondern ein Mac-Book. Und damit man es auch richtig mitbekommt, wird es häufig wiederholt. Ich kenne zwar Productplacement aus dem Kino oder Fernsehen, doch in Büchern ist es mir neu. Und ich kann nicht behaupten, dass es mir gefällt.
Ach Clive, kehr doch bitte zu Dirk Pitt und auf den (relativen) Boden der Tatsachen zurück.