Münsterlandkrimi. D 2012, Schardt Verlag
Im Bauhaus-Museum in Steinfurt-Borghorst in der Nähe von Münster ist ein Gemälde verschwunden. Die beiden Kommissare Gisbert van de Loo (zugezogen aus dem Rheinland, genauer gesagt aus Köln) und Strothkamp (westfälisches Urgestein) aus Münster werden mit den Ermittlungen betraut. Es gibt keinerlei Einbruchsspuren, dafür aber diverse falsche Fährten, und die eine oder andere Person, die mit der Stiftung zu tun hat, verhält sich ziemlich merkwürdig. Für van de Loo sind die Ermittlungen nicht einfach, denn man muss eigentlich Westfale sein, um die Westfalen zu verstehen. Trotzdem ist er im Team mit Strothkamp erfolgreich.
Mein erster Gedanke war, wie dünn das Buch doch ist, nur 158 Seiten. Dafür finde ich den Preis von 12,80 € relativ hoch. Ein richtiger Krimi ist es eigentlich auch nicht. Die Geschichte – Wer hat das Bild gestohlen und warum? – ist eigentlich nur am Rande Thema und ist auch recht durchschaubar. Ich war schon relativ früh auf der richtigen Spur.
Eigentlich geht es mehr um die Gedanken und Gefühle des Utlanders van de Loo. So, wie er zum Beispiel über Münster denkt, habe ich noch nie jemanden über Münster sprechen hören. Ich selbst war noch nie da, obwohl es ja schön sein soll, und krimitechnisch beschränkt sich mein Wissen auf „Wilsberg“ und „Tatort“. Die gucke ich allerdings ganz gern. Van de Loo sieht Münster ein bisschen anders, nicht so sehr durch die rosa Brille. Und sein muffiger sturer Gegenpart Strothmann erinnert irgendwie an Jupp Ackermann von den Niederrheinkrimis, obwohl Ackermann anscheinend ein bisschen mehr Spaß am Leben hat und auch aktiver und schneller im Denken ist. Aber trotzdem: die Verwurzelung der beiden (Strothmann und Ackermann) in der jeweiligen Umgebung ist ganz ähnlich. Und obwohl van de Loo und Strothmann so unterschiedlich sind, ergänzen sie sich letztendlich doch recht gut.
Gefällt mir das Buch nun oder nicht? Ich kann es ehrlich nicht sagen. Auf der einen Seite ist es mir zu wenig Krimi, auf der anderen Seite finde ich die Beschreibungen und Gedanken interessant. Insofern bin ich froh, dass ich es gelesen habe. Auf jeden Fall würde ich jetzt erst recht gern mal nach Münster fahren, um mir selbst ein Bild zu machen.