Ein Olivia-Lawrence-Fall
D 2013, Prospero Verlag
Copyright: Prospero Verlag
Ein Krimi in guter britischer Tradition, obwohl von einer Deutschen geschrieben. Im englischen Örtchen „Windermere Grove“ wird Mrs. Hewitt, die Frau des Arztes, eine ruhige und zurückhaltende Frau, die keine Feinde hatte, tot in einer Furt aufgefunden. Neben ihr befindet sich der Neffe des Herrn des Anwesens Windermere Grove, des Anwalts Hobarts. Der junge Mann, der normalerweise in Südafrika lebt und nur zu Besuch bei seinem Onkel ist, wird des Mordes angeklagt. Es gibt kein offensichtliches Motiv, aber es lässt sich leider auch nicht das Gegenteil beweisen. Da wendet sich seine Anwältin an Olivia Lawrence, eine Journalistin und bittet sie um Hilfe. Olivia zögert nicht lange und macht sich ans Werk. Doch es scheint aussichtslos: niemand kann ihr mehr sagen, keiner kennt ein Motiv. Allerdings glaubt auch niemand – außer der Polizei – an die Schuld des jungen Mannes. Erst nach einem Besuch auf dem Dorffriedhof fängt sie an in die richtige Richtung zu ermitteln.
Nett zu lesen, very british, aber doch relativ leicht durchschaubar. Ich wusste schon nach dem ersten Drittel, wer die arme Mrs. Hewitt ermordet hatte und warum. Nun bin ich auch ein geübter Krimileser, also ist das nicht so überraschend. Was mich allerdings wirklich störte, ist, dass ich mir kein richtiges Bild der Hauptperson Olivia machen konnte. Ist sie alt? Mittelalt? Jung? Wie sieht sie aus? Auch die Zeit, in der die Geschichte spielt, ist mir nicht klar. Es hört sich modern an, aber von Handys und Computern scheinen die noch nichts gehört zu haben. Irritierend. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte unterhaltsam, genau das Richtige für so einen ekligen Novemberabend und gut geschrieben.