Leenders, Bay, Leenders: Totenacker

Deutschland 2011, rororo

In Kleve werden bei Bauarbeiten mehrere Tote gefunden. Es stellt sich heraus, dass die sterblichen Überreste aus der Nazizeit stammen und einige der Toten unter Missbildungen gelitten haben. Ein schrecklicher Verdacht drängt sich auf: sind dies Spuren, die auf die „Vernichtung unwerten Lebens“ hinweisen? Das Team vom KK 11 geht diesen Fragen nach.

Gleichzeitig tut sich noch ein neuer Fall auf. Ein Kleinbauer ist zu Tode gekommen. Die Ermittlungen, in die vor allem Ackermann, das niederrheinische Urgestein, eingebunden ist, entwickeln sich in Richtung der Gen-Mafia.

Beide Themen des Krimis sind eigentlich sehr interessant, doch so, wie sie hier aufbereitet werden, gefällt mir das nicht. Ein Thema wäre eigentlich schon genug gewesen. So werden die Autoren keinem von ihnen gerecht und das merkt man auch. Die Nazi-Geschichte kommt erst gut in die Gänge und ist dann plötzlich – bumm – vorbei. Man hat den Eindruck, dass die Autoren nicht so richtig wussten, wie sie ein vernünftiges Ende erreichen sollten.

Auch der andere Erzählstrang, der ja eigentlich eine Menge Potential enthält, wird nicht richtig zu beendet. Dabei fand ich das alles sehr interessant. Natürlich habe ich auch schon von genveränderten Lebensmitteln gehört und sehe ja auch oft genug Versuchsfelder, aber welche Strukturen dahinterstehen, wo die Ursprünge herstammen, das war mir neu und ich fand es auch ziemlich erschreckend. Dieses Thema allein könnte schon einen dicken Krimi füllen. Patente auf Saatgut/Pflanzen – man fasst es nicht, dass es Patentämter gibt, die diese Patente überhaupt vergeben.

Also als Fazit: zwei interessante Themen, die allerdings zu kurz abgehandelt werden, nicht zusammenpassen und außerdem auch noch zu abrupt beendet werden. Irgendwie lassen die Krimis aus Kleve stark nach. Schade.

Nachtrag: Das Thema mit den gen-manipulierten Lebensmitteln ist aber so interessant, dass man den Krimi trotzdem lesen sollte. Es ist einfach so wichtig.

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