William Shaw: Abbey Road Murder Song

Copyright: Suhrkamp Verlag

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GB 2013, OT: A Song From Dead Lips, D 2013, Suhrkamp

Es ist Oktober 1968 in London. Die Beatles sind weltberühmt, Mädchen pflastern ihren Weg, die Emanzipation der Frauen kommt langsam in Gang, die Generationen knallen aufeinander, die Welt verändert sich rapide. John hat seine Frau für Yoko Ono verlassen und vor dem Aufnahmestudio in der Abbey Road warten unzählige Teenies auf ihre Idole.

Da wird unweit des Studios eine junge Frau tot aufgefunden. Sie liegt nackt auf einem Abfallhaufen. Detective Cathal Breen und seine neue Kollegin Helen Tozer werden mit den Ermittlungen betraut. Beide sind Außenseiter, er, weil er einen Kollegen im Stich gelassen hat, sie aufgrund ihres Geschlechts. Frauen als Detective sind nicht gern gesehen, sie werden für Flittchen gehalten und dürfen nicht einmal den Dienstwagen steuern.

Die Nachbarn haben nichts bemerkt, dafür sparen sie nicht mit Verdächtigungen. Hilfreich ist das nicht, denn sie müssen herausfinden, wer das Mädchen ist. Erst als Tozer eigenmächtig im Umkreis der Beatles-Fans ermittelt, finden sie heraus, wer das Opfer war. Als sie die Eltern benachrichtigen, kommt es zur Katastrophe.

Dieses Buch habe ich voller Vergnügen gelesen. Die Krimigeschichte ist gut, aber das war es nicht allein. 1968 gab es mich zwar schon, aber für Musik und das Swinging London war ich noch ein bisschen zu jung. Umso interessanter, wenn man in diesem Buch liest, wie es damals gewesen sein muss. Auf der einen Seite die Jungen, die plötzlich die miefigen 50er Jahre abstreifen, auf deren Seite der durchschnittliche spießige Engländer, der alles nicht leiden kann, was er nicht kennt. Ich kann mich noch erinnern, dass mein Vater die Beatles als „Urwaldmusik“ bezeichnet hat, und so alt war er damals ja auch noch nicht. Der Krimi ist wirklich gut zu lesen.

 

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