OT: The Sleeping Doll, USA 2007, D 2009
Daniel Pell ist ein wegen Mordes verurteilter Sektenführer. Nach acht Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis wird er wegen der Untersuchung zu einem anderen Mordfall verlegt. Kurz nach einem Verhör mit der CBI-Agentin Kathryn Dance entkommt er in einer spektakulären und sehr blutigen Befreiungsaktion. Kathryn setzt sich auf seine Spur. Dazu muss sie tief in seine Psyche eintauchen, verstehen wie er tickt und wissen, was er vorhat, bevor er es selbst weiß. Das FBI stellt ihr einen Kultspezialisten zur Seite, der Erfahrung mit Typen wie Daniel Pell hat.
Das Team versucht, so viel wie möglich über ihn, seine Opfer und seine ehemalige „Familie“ herauszufinden. Dabei kommt es immer wieder zu Überraschungen. Und obwohl man als Fan von Jeffery Deaver weiß, das ganz häufig die Dinge – bzw. die Personen – die das sind, was sie zu sein scheinen, wird man doch wieder kalt erwischt. Stellen Sie sich vor, Sie stehen in einem dunklen Raum und wissen, dass gleich jemand auftauchen wird. Sie behalten Tür und Fenster im Auge – und plötzlich springt der Böse aus dem Schrank. So ähnlich ist es bei Jeffery Deaver: man weiß, da kommt noch etwas und trotzdem…
Mit der Verhörspezialistin Kathryn Dance hat Jeffery Deaver eine neue Heldin erschaffen, die Lincoln Rhyme in nichts nachsteht, obwohl sie der genaue Gegenentwurf ist. Lincoln Rhyme glaubt nur an Fakten, an Dinge, Spuren, die man anfassen, zerlegen, riechen und beweisen kann. Er war praktisch der Godfather der CSI-Serien.
Dagegen ist Kathryn ganz auf die „weichen“ Fakten spezialisiert. Sie ist eine Art menschlicher Lügendetektor, erkennt aus der Körpersprache, der Betonung und sonstigen nonverbalen Signalen, was hinter einer Aussage oder deren Verweigerung steht. Nur in ihrem eigenen Leben, bei Menschen, die ihr nahestehen, funktioniert das nicht immer.
Ein super Buch mit einer super Heldin! Ich hab‘s in einem Rutsch durchgelesen (deshalb bin ich ziemlich müde – zu wenig Schlaf). Und falls Sie noch mehr von Jeffery Deaver lesen wollen: Die besten sind „Der Knochenjäger“ und „Die Tränen des Teufels“.