Camilla Grebe & Åsa Träff: Die Therapeutin

OT: Någon sorts frid, D 2011, btb.

Stellen Sie sich vor, Sie leben ganz allein in einem kleinen Haus ohne jeden Nachbarn. Hier haben Sie mit Ihrem Mann gewohnt, bis er nach einem Tauchunfall nicht zurückkam. Sie haben eigentlich Angst im Dunkeln und machen daher jedes Licht im Haus an, sobald Sie nach Hause kommen. Eines Tages haben Sie das Gefühl, dass Sie jemand beobachtet…

Eine unheimliche Vorstellung. Genau das geschieht der Psychologin Siri Bergmann. Und es bleibt nicht dabei: Eines Tages wird die Leiche einer Patientin vor ihrer Tür gefunden. Natürlich fällt der Verdacht auf sie, doch das klärt sich schnell. Aber wer hat die junge Frau getötet und warum? Immer weitere Dinge geschehen, unerklärliche Vorgänge, die Angst wächst, und zwar nicht nur bei Siri, sondern auch bei der Leserin. Siri zweifelt an sich selbst, an ihren Fähigkeiten, ihren Freunden, ihrer Wahrnehmung. Siris Angst und ihre zunehmende Unsicherheit übertragen sich auf die Leser. Nach einer Weile misstraut man jeder Figur in dem Roman, bei jeder neuen Person denkt man, könnte er/sie es sein? Ein Buch, in dem sich die Spannung von Seite zu Seite immer weiter aufbaut, bis es fast nicht mehr auszuhalten ist.

Ein echter Psychothriller im wahrsten Sinne des Wortes, geschrieben von zwei schwedischen Schwester, von denen die eine selbst auch Psychologin ist. Sehr spannend, hauptsächlich aus der Sicht von Siri geschrieben. Angenehm auch das völlige Fehlen von blutigen Actionszenen, das meiste spielt sich im Kopf ab. Hat mir sehr gut gefallen.

 

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