Ein Landsberg-Ammersee-Krimi. Aus dieser wunderschönen Region hatte ich bisher noch keinen Krimi. Aber anscheinend wird auch im katholischen Oberbayern gesündigt bzw. gemordet. Eine junge Frau, die Münchner Künstlerin Lisa Huber, wird aus ihrem einsam gelegenen Elternhaus in Penzing entführt, einige Tage gefangen gehalten, vergewaltigt und ermordet. Als ihre Leiche gefunden wird, ist sie mit einer Creme, die mit Blütenstaub vermischt ist, bedeckt.
Die beiden Polizisten, Hauptkommissar Plossila und sein Kollege Dollerschell aus Fürstenfeldbruck, sollen den Fall aufklären. Ihnen steht Jenny Bieber zur Seite, eine junge Polizeipraktikantin. Sie ist voller Enthusiasmus und stößt damit bei Dollerschell nicht gerade auf Begeisterungsstürme. Doch sie ist auch aufmerksam und gibt ihnen auch den einen oder anderen wichtigen Input. Nachdem die zweite Leiche gefunden wird, nimmt sie den Fall persönlich – zu persönlich – und begibt sich damit in große Gefahr. Es mangelt nicht an Verdächtigen, unter ihnen der Autor Konrad Kister, der sich nach Landsberg zurückgezogen hat, um über die Trennung von Lisa hinwegzukommen. Und er kannte auch die zweite Tote…
Ein spannender Krimi und gut geschrieben. Am Anfang tat ich mich ein bisschen schwer damit, vor allem wegen der ungewöhnlich Namen (Plossila und Dollerschell). Merkwürdig, dass so eine Kleinigkeit einen manchmal stört. Doch dann kam ich richtig rein und es ist eine gute Geschichte mit glaubwürdigen Figuren und einer logischen Geschichte. Jenny Biber ist eine gute Identifikationsfigur, man fiebert mit ihr mit, auch wenn man manchmal denkt, dass sie ein wenig blauäugig vorgeht. Auch Plossila wird einem sehr sympathisch. Er ist in einer Sinnkrise bzw. am Anfang einer Depression. Vermutlich die Midlife-Crisis. Doch die Umstände zwingen ihn dazu, das Jammern sein zu lassen und sein Letztes zu geben. Ein bisschen erinnert er an Wallander, der ist auch oft mies drauf.
Der Krimi scheint der Anfang einer Reihe zu sein und ich bin echt gespannt, wie es weitergeht. Diesen hier habe ich jedenfalls in einem durchgelesen.