Ein Waldviertel-Krimi
Österreich 2014, Styria Verlag (styria krimi)
Da draußen im Wald liegt der Förster und er ist sehr tot. Er wurde mit einer teuren Schrotflinte erschossen. Dorfpolizist Raffl bekommt Verstärkung aus der Stadt in Person des Kriminalinspektors Ebert, denn als Dorfpolizist ist er mit der Situation leicht überfordert. Es ist auch nicht gerade hilfreich, dass er heimlich in die Witwe verliebt, was es ihm sehr schwer macht, unbeteiligt zu sein.
Es gibt einige Verdächtige, einen Wilderer, den örtlichen Wirt und natürlich auch Susanne, die Witwe, doch es lässt sich niemand festnageln. Natürlich geht es im Dorf sofort los mit Verdächtigungen und Getuschel. Doch des Rätsels Lösung liegt ganz woanders. Gegen Ende entwickelt er sich tatsächlich noch zu einer Art Actionthriller. Damit hätte ich gar nicht gerechnet.
Eigentlich ist die Geschichte ganz o.k., aber sie ist geschrieben wie ein Polizeibericht. Beim Lesen springt einfach kein Funke über. Das bedeutet nicht, dass der Autor keine Ahnung von Gefühlen hat. Als er beschreibt, wie Susanne sich fühlt, als ihr klar wird, dass sie von jetzt an ganz allein klarkommen muss, alle Entscheidungen allein treffen wird, keinen Ansprechpartner mehr hat, um Freud und Leid zu teilen, da trifft er es genau. Leider wirkt sich das nicht auf den Krimi als solchen aus. Insofern hat er mir nicht so sehr gefallen. Ich habe einfach vermisst, dass ich keine Verbindung zu irgendeiner Person aufbauen konnte.