Joe R. Lansdale: Wilder Winter

Quelle: Shayol Verlag

OT: Savage Season, USA 1992, D 2006, Shayol Verlag

Zwei komplette Loser, der eine (Hap) vorbestraft, weil er in den 60ern nicht in den Vietnamkrieg ziehen wollte, und inzwischen Gelegenheitsarbeiter auf den Rosenfeldern, der andere (Leonard) Vietnamveteran, schwarz, schwul und genau so ein Knaller. Die beiden haben sich ihr Leben gemütlich eingerichtet (arm, aber o. k.), als Trudy, Haps Exfrau, plötzlich wieder in sein Leben schneit. Wie immer verliert Hap komplett den Kopf, ganz im Gegenteil zu Leonard, der ziemlich klar sieht, wes Geistes Kind Trudy ist. Trudy hat eine Idee: Sie hat einen Lover, der wiederum von einem ehemaligen Kumpel gehört hat, wo ein Riesenhaufen Geld aus einem Überfall herumliegt. Die beiden sollen ihr und ihrem Freund helfen, das Geld zu finden. Dafür sollen sie einen ordentlichen Anteil abbekommen. Leonard traut ihr kein bisschen über den Weg und selbst Hap hat seine Zweifel, doch trotzdem lassen sie sich darauf ein. Aber nie im Leben hätten sie geglaubt, in welchen Riesenschlamassel sie geraten werden…

Der Thriller wird als „Funny Crime“ angepriesen, in einer Besprechung steht: „Lansdale hat ein ungeheures Talent. Seine Fähigkeit, auf einer und derselben Seite zwerchfellerschütterndes Lachen und atemberaubenden Schrecken zu erzeugen, ist einmalig…“ (Booklist). Dem würde ich nicht zustimmen. Der Thriller ist spannend, aber nicht sehr komisch. Es erinnerte mich mehr an die Schreibweise von Nick Hornby: Lakonisch aber unausweichlich läuft alles auf ein fürchterliches Ende zu, man will die Jungs stoppen, doch man kann nichts machen. Der Humor ist eher rabenschwarz als lustig. Aber die beiden Protagonisten wachsen einem genau wie die Helden Hornbys mit einem Affenzahn ans Herz.

Ich habe vorher noch nie von Hap und Leonard gehört, doch soll es davon eine ganze Reihe geben. Ich werde auf jeden Fall versuchen, die anderen auch noch zu lesen.

 

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