Andreas Franz: Teufelsleib

Quelle: Knaur Taschenbuch Verlag

Ein neuer Fall für Peter Brandt

D 2010

Kriminalkommissar Peter Brandt ist sehr besorgt. Zwei Kinder haben ihre Mutter als vermisst gemeldet und weil kurz zuvor eine Frau in Offenbach ermordet wurde, befürchtet er das Schlimmste. Tatsächlich wird die Mutter der Kinder kurz darauf tot aufgefunden. Es stellt sich heraus, dass sie ein Doppelleben geführt hat, denn sie arbeitete nebenbei als Luxuscallgirl. Der Mörder hat sie ungewöhnlich brutal getötet und ihre Leiche dann mit religiösen Symbolen zur Schau gestellt.

Ziemlich schnell wird klar, dass die Todesfälle zusammengehören und anscheinend ein Serienmörder unterwegs ist. Er muss aufgehalten werden.

Ein solider Krimi, der in einem ziemlich realen Umfeld spielt. Serienmörder sind in Deutschland ja glücklicherweise nicht an der Tagesordnung, doch ist das Szenario nicht unwahrscheinlicher als amerikanische Thriller mit dem gleichen Thema. Der Ermittler Brandt ist eine sympathische Figur und die Einblicke in sein Privatleben machen die Figur runder.

Was mir aber überhaupt nicht gefallen hat, ist die Sprache. Jeder Deutschlehrer hätte seine helle Freude, denn der perfekte und häufige Gebrauch des Konjunktivs würde ihn sehr glücklich machen. Leider erinnerte mich die Sprache öfter an das Vorlesen eines Polizeiberichts mit sehr viel indirekter Rede und politisch korrekter Ausdrucksweise. Zudem ist das eine oder andere Klischee drin, das mich ein bisschen stört. Unter anderem die Tatsache, dass diese Prostituierten unter anderem den Job gewählt haben, weil sie gern Sex haben. Das scheint mir doch eher ein Männertraum zu sein. Wenn ich mir so den Straßenstrich in Berlin ansehe, dann ist die Voraussetzung für diesen Job in erster Linie die Fähigkeit, seinen Ekel zu unterdrücken. Und die meisten Frauen machen das sicherlich entweder wegen des schnellen Geldes oder weil sie dazu gezwungen werden, entweder durch Gewalt oder durch blanke Not.

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