Sara Woods (1922 – 1985)

Wer kennt heute noch die Thriller von Sara Woods? Sie wurden in den 60er Jahren vom Goldmann Verlag (den Goldmann Taschen Krimis) herausgegeben. Auf dem Cover von „Die Zeugen widersprechen sich“ steht als Slogan „Eine würdige Nachfolgerin von Agatha Christie“. Dem würde ich nicht unbedingt zustimmen. Die Krimis von Sara Woods sind eher eine Mischung zwischen Gerichtsthriller und Elizabeth George.

Hauptfigur ist ein junger Anwalt, Anthony Maitland. Er lebt zusammen mit seiner Frau Jenny in einem Haus, das er sich mit seinem Onkel und Anwaltskollegen, Sir Nicholas Harding, und später auch dessen Frau teilt. Anthony Maitland ist ein sensibler Mann, der mit seiner unkonventionellen Denkweise sowohl seinen Onkel, den Kronanwalt, als auch ihrer beider Bürovorsteher in den Wahnsinn treibt. Er ist mit einem überaus empfindlichen Gerechtigkeitsgefühl und großem Mut, der hieraus erwächst, ausgestattet. Das bringt ihn öfter als ihm lieb ist, in Gefahr.

Die Reihe um Anthony Maitland und seine Mitstreiter – und nicht zu vergessen, sein Widerpart, die Polizei, meist in Gestalt von Chefinspector Sykes – entwickelt sich im Laufe der Zeit. Die Krimis lassen sich zwar einzeln lesen, weil die Geschichten in sich abgeschlossen sind, doch die Figuren entwickeln sich weiter. Daher ist es für den Leser am interessantesten, die Bücher chronologisch zu lesen.

Sara Woods ist das Psydonym von Lana Hutton Bowen-Judd. Sie wurde am 7.3.1922 in Bradford, Yorkshire, in England geboren und wanderte 1957 nach der Heirat mit ihrem Mann Anthony nach Halifax in Kanada aus. Sie starb am 5.11.1985 in Niagara-on-the-lake, Ontario. Während des zweiten Weltkriegs arbeitete sie unter anderem als Bankangestellte und Anwaltsgehilfin, was ihren Büchern einen fundierten Hintergrund bezüglich der englischen Gerichtsbarkeit gibt. In Halifax arbeitete sie bis 1964 als Archivarin an der Universität St. Mary’s. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie 1962.

Ihre Bücher sind heute nur noch auf Flohmärkten zu finden, doch falls Sie die Gelegenheit haben, nehmen Sie sie mit. Sie sind aus einer anderen Zeit, doch deshalb nicht langweilig.

Dieser Beitrag wurde unter Biografie, Thriller abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.