Dick Francis: Außenseiter

OT: Longshot, GB 1990, D 1991, Diogenes Verlag, 1993 als Taschenbuch

Alt, aber nicht altmodisch

Buchcover

Copyright: Diogenes Verlag

Ich gehöre zu den Menschen, die manche Krimis nicht nur einmal, sondern mehrmals lesen. Entweder, weil sie besonders gut sind, wie zum Beispiel „Der Poet“ von Michael Connelly, oder weil ich mich nicht mehr daran erinnere, wer der Mörder war (eher selten) oder weil ich die Figuren mag. Letzteres gilt für den Krimi, den ich gerade mal wieder gelesen habe. „Außenseiter“ von Dick Francis. Der Autor gehört sowieso zu meinen Lieblingsautoren, obwohl er im Grunde immer das Gleiche schreibt. Die meisten seiner Krimis spielen direkt in der Pferde- bzw. Rennwelt und die, die das nicht tun, haben irgendwie am Rande doch damit zu tun.

Die Hauptfigur ist immer ein anständiger, ehrlicher Kerl, der wenige Kompromisse eingeht, was seine Integrität betrifft. Er ist ein Mann, den man gern zum Freund hätte, vor allem, wenn man ein Problem hat. Bei „Außenseiter“ ist der Held der junge Schriftsteller John, der bisher 6 Überlebensbücher geschrieben hat und einen Roman. Nun sitzt er am zweiten Roman, was offensichtlich viel schwieriger ist als das Erstlingswerk, und jede Ablenkung ist ihm recht, umso mehr als im tiefsten Winter die Heizung ausgefallen ist und er sich plötzlich ein neues Dach über dem Kopf suchen muss. Er nimmt für vier Wochen einen Job beim erfolgreichen Trainer Tremayne an, für den er ein Buch über dessen Lebenswerk schreiben soll. Dabei bekommt er eine Menge Familienanschluss und wird sogar als Jockey aufs Pferd gesetzt. Bei dem scheinbar unproblematischen Job wird sein Überlebenstalent allerdings überraschend häufig gefordert. Zunächst muss er einige Menschen retten, die bei eisiger Kälte mit dem Auto in einem Wassergraben gelandet sind, dann vereitelt er einen Mordanschlag. Doch damit hat er die Aufmerksamkeit des Mörders auf sich gelenkt. Dieser fürchtet, dass John ihn entlarven wird und macht sich auf die Jagd nach ihm – buchstäblich.

Der Krimi ist von 1990, aber altmodisch wirkt er überhaupt nicht. Wenn man davon mal absieht, dass es keine Smartphones gibt, wirkt alles ganz frisch. Er ist spannend, logisch und unterhaltsam und, wie gesagt, es gibt einen sehr sympathischen Protagonisten. Manche Bücher kann man eben immer wieder lesen.

 

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