John Sandford: Das Messer im Schatten

OT: Night Prey, USA 1994, D 1997, Wilhelm-Goldmann-Verlag

Koop, ein wahnsinniger Einbrecher und Mörder, terrorisiert seit Jahren die Zwillingsstädte St. Paul und Minneapolis. Er tötet nur Frauen und zwar auf bestialische Weise. Doch zwischen seinen Morden liegen sehr große Abstände. Das ändert sich jetzt: er hat sich „verliebt“. Vom Objekt seiner Begierde derart hochgeputscht (ohne, dass sie überhaupt etwas davon ahnt) wird der Drang zu töten immer stärker und die Opfer immer mehr. Lucas Davenport, inzwischen zurück bei der Polizei, geht zusammen mit Meagan Connell von der Staatspolizei auf die Jagd nach dem Täter.

Meagan ist total besessen von dem Fall: Sie will den Mörder unbedingt kriegen, denn sie hat Krebs und wird bald sterben. Die Vorstellung, dass sie diese Sache unerledigt lassen muss, macht sie verrückt. Lucas und Meagan sind trotz aller Differenzen ein gutes Team, aber dies ist einer der schwierigsten Fälle, die sie jemals hatten. Es gibt absolut keine Beweise und nur einen einzigen Hinweis: der Täter raucht filterlose Camels.

Ein irrsinnig spannender Thriller. Die Gedanken- und Gefühlswelt des Täters ist derart beängstigend, dass man schon beim Lesen eine Gänsehaut bekommt. Ich hoffe ehrlich, das es so etwas im wahren Leben nicht gibt. Die mühevolle Kleinarbeit und die vielen Sackgassen, die man bei einer Mordermittlung hat, hat John Sandford gut beschrieben, ohne dabei langweilig zu sein. Und Lucas Davenport ist eine sympathische Figur. Man freut sich richtig für ihn, dass er mit der Chirurgin Weather Karkinnen endlich die Frau fürs Leben gefunden hat. Lucas ist auch eine wesentlich bessere Figur als der in späteren Thrillern auftretende Virgil Flowers.

 

 

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