styria krimi, Österreich 2014
Karl Heber, pensionierter Kriminalbeamter aus Klagenfurt, hat sich in Piran, dem äußersten südwestlichen Zipfel Sloweniens, praktisch direkt gegenüber von Venedig, zur Ruhe gesetzt. Er füllt seine Tage mit Gesprächen mit ansässigen Fischern, renoviert sein Haus, die Casa Loca, und lässt ansonsten den lieben Gott einen guten Mann sein. Auch der Selbstmord eines Mannes, der erhängt in einem Weinkeller gefunden wird, stört dieses beschauliche Leben nicht. Doch eines Tages erscheint eine Anwältin aus Venedig, die Dottoressa Antonella Lupini. Der Tote war ihr Bruder und sie glaubt nicht an einen Selbstmord. Sie bittet Heber, den sie aus seinen aktiven Zeiten kennt, ihr zu helfen und seinen Mörder zu finden. Heber macht sich auf die Suche.
Dieser Krimi ist eigentlich kein Krimi. Es gibt zwar einen Mord und einen Mörder, aber die Leserin hat den Eindruck, dass diese Geschichte eigentlich nur Kosmetik ist. Im Grunde geht es dem Autor darum, ein Liebeslied auf die Region zu singen. Er erzählt viel über die wechselvolle Geschichte der Gegend, über die Menschen, die dort leben und ihre Vorfahren. Und ein kleines bisschen kommt es einem so vor, als träume der Autor schon von seinem zukünftigen Ruhestand und dabei sieht er ihn schon ziemlich rosa. Ich hoffe für ihn, dass es auch genauso kommt. Es scheint mir ein guter Plan zu sein.
Obwohl die Krimigeschichte nur so am Rande erwähnt wird und einen auch nicht wirklich packt, hat mir das Buch trotzdem gut gefallen. Es gibt einem beim Lesen ein gutes Gefühl und ich habe auch noch ein bisschen dazugelernt.