OT: New Yorked, USA 2015, D 2020, Heyne Verlag
“Du hast es versprochen”
Ash McKenna fühlt sich scheiße. Als er aufwacht, tut ihm alles weh, er hat einen Knockout und kann sich beim besten Willen nicht daran erinnern, was gestern passiert ist. Er ist so eine Art Privatdetektiv, hat zwar keine Lizenz, dafür aber viele Freunde in sehr verschiedenen Kreisen. Und ein Alkoholproblem. Da findet er eine Nachricht auf seiner Mailbox. Seine Freundin Chell hat ihn nachts angerufen, weil sie sich verfolgt fühlt. Doch bevor er sich sortiert hat, ruft ihn sein Kumpel Bombay an. Chell ist tot. Sie wurde ermordet.
Bisher war Ash eher unsortiert. Er lässt sich treiben, geht nichts richtig an, nimmt, was kommt. Doch Chells Tod wirft ihn um. Er hat jetzt ein Ziel. Er will wissen, was letzte Nacht passiert ist und er will Chells Tod aufklären. Dabei trifft er auf alte „Freunde“, die sich als nicht besonders vertrauenswürdig herausstellen und ihn heftig in die Bredouille bringen. Doch Ash lässt nicht locker. Er hat eine Mission.
Ein merkwürdiger Krimi. Man ist sich nicht sicher, ob man Ash, diese verkrachte Existenz, überhaupt mag. Beim Lesen hatte ich einige Mal den Impuls, ihm die Flasche mit dem Alk aus der Hand zu reißen und ihn zusammenzufalten. Dennoch ist das mal eine ganz andere Figur als die üblichen Krimihelden. Im Grunde ist er ein totaler Versager, dennoch feiert er seine eigenen Erfolge. Der Thriller liest sich nicht schlecht und ist, ganz nebenbei, gleichzeitig eine Hommage an New York und auch das genaue Gegenteil. Irgendwie schräg.