Garry Disher: Dirty Old Town

Quelle: Verlag pulp master

Quelle: Verlag pulp master

OT: Dirty Old Town/Wyatt, Australien 2010, D 2013, Verlag pulp master

Der Ganove Wyatt hat schon längere Zeit kein wirklich großes Ding mehr gedreht. Vom wirklich großen Verbrechen ist er mangels Computerkenntnissen abgehängt. Er begnügt sich im Augenblick damit, andere Ganoven abzugreifen. Obwohl er ein Mensch ist, der seine „Projekte“ akribisch vorbereitet, ist ihm in der letzten Zeit nichts Besonderes mehr gelungen. Auch der Coup mit dem Hafenmeister geht mehr oder weniger schief. Da kommt sein alter Kumpel Eddie Oberin mit einer neuen Sache an: zwei Juwelenhändler und ihr französischer Cousin verticken häufig Waren, z. B. Uhren und Schmuck, der in Europa gestohlen wurde und daher in Australien nicht gesucht wird. Demnächst soll wieder eine solche Verkaufstour stattfinden. Wyatt, der eigentlich lieber allein arbeitet, lässt sich auf Eddie als Partner ein und akzeptiert sogar dessen Ex-Frau, die den Coup als Insiderin vorbereitet hat. Doch es geht alles trotz genauer Planung so was von schief, denn es taucht ein völlig neuer Mitspieler auf. Und diesen Misserfolg kann Wyatt nicht einfach so stehen lassen.

Ein harter Krimi. Hier vertraut keiner keinem, keiner sagt die Wahrheit, jeder hält sich Hintertürchen offen. Menschen werden nach ihrer Nützlichkeit beurteilt, das Wort „Freundschaft“ hat keine der Figuren jemals gehört. Wer nicht mehr gebraucht wird oder im Weg ist, wird nicht alt.

Ich hätte nicht erwartet, dass ein so abgefuckter Krimi in Melbourne spielt. Melbourne ist bei mir total positiv besetzt, aber das ist vermutlich nur die Touristenperspektive, denn ich habe noch nie jemanden getroffen, der tatsächlich dort wohnt. Es wird vermutlich genau so wie in jeder anderen Großstadt sein.

Wyatt ist nicht gerade ein Sunnyboy, aber trotzdem ist er mir nicht unsympathisch. Da scheine ich nicht die Einzige zu sein, denn dieser Thriller ist schon der siebte in der Wyatt-Reihe.

Der Stil des Thrillers ist eher ruhig, lakonisch. Keine Action nur um der Action willen, keine überflüssigen Szenen. Er liest sich wirklich gut und macht mir Lust, die anderen Krimis der Serie auch noch zu lesen.

Dieser Beitrag wurde unter Australien, Thriller veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.