Dorothy Gilman: Mrs. Pollifax

USA 1966 – 2000

Wer kennt heute noch Mrs. Pollifax, die wehrhafte Witwe aus New Jersey, Vorsitzende des Gartenclubs und reich gesegnet mit Kindern und Enkeln? Leider so gut wie niemand mehr, denn die Bücher stammen hauptsächlich aus den 60ern und 70ern.

Mrs. Pollifax langweilt sich, nachdem ihr Mann gestorben ist, und selbst der Gartenclub füllt ihr Leben nicht aus. Und so steht sie eines Tages im Büro der CIA, bei den Herren Carstairs und Bishop, und bietet Ihnen an, als Agentin für sie zu arbeiten. Nachdem die beiden sich erst mal gründlich abgelacht haben, geben sie ihr dennoch einen kleinen Auftrag, ganz ungefährlich. Leider läuft das Ganze nicht so wie vorhergesagt und Mrs. Pollifax kommt in große Gefahr. Natürlich besteht sie alle Anforderungen bravourös.

Im Zuge der Agententätigkeit kommt sie ganz schön herum: Albanien, China, Sambia, Schweiz, das goldene Dreieck… Überall ist sie erfolgreich (denn wer vermutet in der reizenden Großmutter mit Enkelfotos schon eine gewiefte Agentin mit Karatekenntnissen) und lernt dabei noch ganz nebenbei Ihren zweiten Ehemann, den pensionierten Richter und Hobbyornithologen Cyrus Reed kennen und lieben.

Die Bücher zu lesen macht mir immer wieder Spaß. Mrs. Pollifax hat Ähnlichkeit mit Miss Marple, ist allerdings nicht so altjüngferlich und wesentlich aktiver, eben amerikanischer. Nichtsdestotrotz ist ihre Kenntnis der menschlichen Natur ähnlich wie die ihrer englischen Kollegin. Der Reiz der Bücher ist das altmodische „Whodunit“ oder eher, wer ist nicht der, der er zu sein scheint? Eine überschaubare Anzahl von Protagonisten und eine Heldin, die man einfach lieben muss. Es existiert eine Verfilmung mit Angela Lansbury in der Hauptrolle. Ich habe ihn leider nicht gesehen, doch ich kann mir vorstellen, dass das genau die richtige Besetzung ist.

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