Harald Rudolf: Dreisamnebel

Ein Baden-Württemberg-Krimi
D 2017, Silberburg Verlag

Weinköniginnen, Feinschmeckersalami und Mord

Ein Keller mit dem Schatten eines Mannes

Copryright: Verlag Silberburg

Florian Buchmann ist ein ehemaliger Profifußballer und heute Inhaber einer Wein- und Feinkosthandlung in einem kleinen Ort am Kaiserstuhl. Er ist mit seinem Leben einigermaßen zufrieden. Er hat ein Verhältnis mit Ulla, der Frau des Bürgermeisters, und ist in dieser Hinsicht manchmal etwas unsicher über seine Zukunft. Im Dorf wird das 30jährige Jubiläum der Weinköniginnen gefeiert und sämtliche Weinköniginnen sind eingeladen. Doch eine kommt nicht.

Ulla, die Frau des Bürgermeisters wundert sich darüber. Die ehemalige Weinkönigin von 2005/2006, Eva Maria Herfeld, hatte nicht abgesagt und sich nicht gemeldet. Ulla schlägt Florian vor, nach ihr zu sehen. Damit hat sie genau den Richtigen gefragt, denn Florian hat eine Vorliebe für Nachforschungen. Im letzten Jahr hatte er bereits einen Mörder gefunden. Florian wendet sich an seinen Freund Kommissar Hofreiter. Der steckt bereits bis zum Hals in Mordermittlungen und kann ihm nicht helfen.

So macht sich Florian auf die Suche. Er sucht ihre Eltern auf, spricht mit dem Exfreund, einem Kosovo-Albaner, ebenfalls Fußballer, stellt Nachforschungen an ihrer Arbeitsstelle an. Eva Maria war einer Mafiafamilie in die Quere gekommen und niemand weiß, was aus ihr geworden ist. Florian sucht immer weiter.

Das Buch spielt am Kaiserstuhl und im Glottertal. Dort scheint es oft zu nebeln, daher der Titel. Es hat mir ganz gut gefallen. Es liest sich leicht, die Figuren sind sympathisch. Da stört es nicht so sehr, dass mir im Grunde nicht klar ist, warum Florian und Ulla sich eigentlich auf die Suche nach der vermissten Frau machen. Wenn ich eine Feier veranstalten würde und jemand würde nicht erscheinen, wäre ich vielleicht sauer oder enttäuscht, doch ich würde mich nicht auf die Suche machen, umso weniger, wenn ich die Person persönlich gar nicht kannte. Auch ist das Buch an manchen Stellen eigenartig flach. Manche Szenen sind nicht richtig ausformuliert, einfach etwas kurz ab. Die Beziehung zwischen Ulla und Florian ist auch nicht so ganz einsichtig. Das macht aber nichts, man liest es trotzdem gern. Alles in allem ein netter Krimi, den man gut so zwischendurch lesen kann.

 

 

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