Cody McFadyen: Der Todeskünstler

OT: The Face of Death, USA 2007, D 2007, Gustav Lübbe Verlag

FBI-Agentin Smoky Barrett hat ein Horrorzeit hinter sich: ihr Mann und ihre Tochter wurden ermordet, sie selbst vergewaltigt und gezwungen, bei den Morden zuzuschauen, ihre beste Freundin wurde getötet und zudem wurde sie noch grausam entstellt. Dennoch lebt sie ihr Leben weiter. Sie hat die kleine Tochter ihrer ermordeten Freundin adoptiert und ist auch wieder im Dienst.

Sie wird zum Schauplatz eines grausigen Mordes gerufen. Die einzige Überlebende des Blutbades, ein Teenager, hat nach ihr gefragt. Das traumatisierte Mädchen erzählt eine ziemliche wirre Geschichte: es gibt jemanden, der geschworen hat, alle zu töten, die sie liebt…

Um es gleich als erstes zu erwähnen: Ich habe das Buch nicht weitergelesen. Auf Seite 85 war Schluss. Bis zu dieser Seite wurden schon derart viele äußerst grausame und widerliche Foltermethoden und Todesarten drastisch geschildert, dass ich beschlossen habe, mir den Rest zu schenken. Muss das denn sein, verdammt? Es gibt superspannende, fesselnde Thriller, sowohl als Buch als auch als Film, in denen nicht verstümmelt, vergewaltigt und gefoltert wird. Mord wird dort nicht en detail (und in Zeitlupen-Großaufnahme) vorgeführt, sondern dient nur als Vehikel, nicht als Selbstzweck. Man kann ja wohl nicht behaupten, dass Hitchcock langweilig war und ich kann mich nicht erinnern, in den Filmen jemals blutige Tatsachen in absolutem Detail gesehen zu haben. Ich weiß, dass die Menschen sehr grausam sein können, aber zum Donner, das muss ich doch nicht beschreiben, in einem Buch, das der reinen Unterhaltung dient. Was soll das? Diesen Autoren möchte ich im wahren Leben nicht begegnen. Jemand der soviel Freude daran hat, so etwas bis ins Kleinste zu beschreiben, hat vermutlich Fantasien, die es zweifelhaft sein lassen, dass er komplett geistig gesund ist. Und normale Menschen könnten nach einer Erfahrung, wie diese spezielle Heldin gemacht hat, auch nicht mehr weitermachen, ganz abgesehen davon, dass man ihr das gar nicht erlauben würde. Ganz schön an den Haaren herbeigezogen…

 

 

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