Klara Nordin: Totenleuchten

Ein Lapplandkrimi

Quelle: Verlag Kiepenheuer und Witsch

Quelle: Verlag Kiepenheuer und Witsch

D 2014, Verlag Kiepenheuer & Witsch

Ein Krimi nach meinem Geschmack. Die Autorin, die eigentlich aus Heilbronn stammt (und deren Name auch nicht Klara Nordin ist), lässt die Geschichte in Jokkmokk im Sameland in Schweden spielen. Dort lebt sie laut Verlag seit einigen Jahren. Das Sameland wurde früher Lappland genannt und erstreckt sich über ein großes Gebiet in Nordschweden, Norwegen und Finnland. Eine ganz schön kalte Gegend.

Die Kommissarin Linda Lundin hat sich gerade nach Nordschweden versetzen lassen. Kaum angekommen, muss sie schon den Mord an einem jungen Mann in Jokkmokk aufklären. Der 19jährige Lucas wurde erstochen und geschlachtet wie ein Rentier in einem stillgelegten Café aufgefunden.

Für die Kommissarin ist die Umstellung von der Stadt ins leere Lappland gar nicht so einfach. Die enorme Kälte, die Entfernungen, die vereisten Straßen und nicht zuletzt die unbekannte Mentalität machen ihr zu schaffen. Unterstützt wird sie von Bengt und Margareta, den beiden Polizisten vor Ort.

Doch wer hatte ein Motiv, den Jungen zu ermorden? Es stellt sich heraus, dass kurze Zeit vorher ein Freund von Lucas tödlich verunglückte, als er mit einem Schneemobil über den zugefrorenen See fuhr und in ein Loch einbrach, das nicht gesichert war. In der Rückschau fragt man sich natürlich, ob das wirklich ein Unfall war. Es gibt noch einen dritten Jungen, Per-Ante. Doch dieser hat sich seit dem Mord an seinem Freund zurückgezogen und lässt nicht einmal seine Großmutter Satu an sich heran.

So wird auch die junge Journalistin Julla in die Geschehnisse verwickelt. Sie kam nach Jokkmokk, um einen Artikel über die Medizin der Samen zu schreiben und wohnt bei der alten Satu. Dadurch lernt sie viele der Einheimischen kennen und gerät dabei bald in große Gefahr.

Die Personen des Krimis und ihre Beziehungen zueinander erinnern zwangsläufig an Krimis von Agatha Christie. Hier gibt es zwar eigentlich nicht die Hauptperson, denn Julla und die drei Polizisten haben in etwa denselben Stellenwert, aber es ist ein kleiner Kosmos, in dem der Mord geschieht, es gibt Personen, die einem ans Herz wachsen und das Mordmotiv war relativ überraschend für mich. Und ganz nebenbei lernt man eine Menge über die Samen. Ein guter Krimi, den man wirklich empfehlen kann. Spannend und unterhaltsam.

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