Jonathan Kellerman: Knochensplitter

OT: Bones, USA 2008, D 2010

In einem Naturschutzgebiet mitten in L. A., der Marsch, wird – nach einem anonymen Anruf – eine Leiche gefunden. Die Tote ist schnell als Selena Bass, Musiklehrerin bei einer extrem reichen Familie, identifiziert. Doch kurz darauf schlägt der Leichenhund noch einmal an: in kurzer Entfernung liegen noch drei Leichen, diese aber eher versteckt. Alle drei Frauen waren Prostituierte, allen fehlt die rechte Hand.

Der Psychologe Alex Delaware und sein Freund, Detective Milo Sturgis, beginnen mit den Ermittlungen. Der Weg führt sie zur Familie Vander, deren Sohn Kevin ein musikalisches Wunderkind ist. Selena war seine Klavierlehrerin. Doch die Familie ist nicht zu erreichen. Auf ihrem Anwesen treffen die Ermittler jedoch auf Travis Huck, einen Hausmeister mit dunkler Vorgeschichte. Sein wenig vertrauenerweckendes Äußeres und seine Vergangenheit machen ihn schnell zum Verdächtigen Nummer Eins.

Es stellt sich heraus, dass sie nicht die einzigen sind, die sich für Travis interessieren. Die älteste Tochter der Familie Vander, die schon lange nicht mehr auf dem Anwesen lebt, hat einen Privatdetektiv, einen ehemaligen Polizisten auf ihn angesetzt. Auch der Rechtsanwalt der Familie ist beunruhigt.

Als Travis Huck plötzlich verschwindet und auch die Familie Vander nicht aufzufinden ist, spitzen die Ermittlungen sich zu. Doch ist in diesem Thriller nur wenig so, wie es auf den ersten Blick aussieht.

Als Fan von Jonathan Kellerman war ich sehr gespannt auf diesen neuen Thriller. Aber entweder liegt an mir – leicht überarbeitet – oder am Autor: Ich war seltsam unkonzentriert beim Lesen. Die Figur des Alex Delaware, der einem aus vielen Krimis und Verfilmungen bereits vertraut ist, ist dieses Mal eher oberflächlich angelegt. Er handelt wenig aus eigener Initiative, die Handlung beschreibt das Ganze eher distanziert, obwohl das Buch in der Ichform geschrieben ist. Es ist mehr eine Beschreibung von außen. Der Leser bekommt dieses Mal keinen Kontakt zu den Figuren. Für mich liegt der Spaß beim Lesen nicht nur am Lösen der Frage, wer der Mörder ist (und worum es eigentlich geht), sondern auch darin, vertraute Figuren wiederzutreffen. Das ist in meinen Augen dieses Mal nicht so gelungen. Tja, vielleicht wieder beim nächsten Mal.

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