Cornelius Hartz: Brook unter Räubern

Quelle: emons Verlag

Quelle: emons Verlag

D 2014, emons Verlag

Ein Mann wird wach. Er hat Schmerzen und einen Verband um den Kopf. Er befindet sich in einem Keller und hat keine Ahnung, was passiert ist. Sehr schnell wird ihm etwas Grauenhaftes klar: Jemand hat ihm chirurgisch ein Auge entfernt. Und das ist erst der Anfang.

Kriminalhauptkommissar Brook von der Hamburger Polizei wird in ein Krankenhaus gerufen. Der Chefarzt Professor Radeberger ist seit einigen Tagen verschwunden und nun ist dort bei seiner Sekretärin ein Päckchen aufgetaucht, von dem keiner weiß, wie es ins Krankenhaus gekommen ist. Der Inhalt ist ein blutiges Auge. Schnell ist klar, dass es das Auge des vermissten Arztes ist. In dem Päckchen liegt ein Zettel mit kyrillischer Schrift. Ist der Absender ein Russe?

Was ist mit dem Chefarzt passiert? Sein Auto steht zuhause vor der Tür. Ist er ohne Auto irgendwo hin gefahren? Wurde er entführt? Oder ist er schon tot? Ziemlich viele Fragen, auf die es zunächst keine Antwort gibt. Neben den schwierigen Ermittlungen hat Brook zudem diverse eigene Probleme. Da ist zunächst einmal Lejeune, ein junger Kollegen, den man ihm aufs Auge gedrückt hat. Der ist übereifrig, oft vorschnell und dabei auch noch unterwürfig. Er macht Brook wahnsinnig. Und dann gibt es da noch ein anderes kleines Problem, das Brook seinen Kollegen verschweigt: er hat sich das Steißbein geprellt, kann kaum sitzen und gehen macht auch nicht wirklich Spaß. Doch irgendwie schafft er es nie zum Arzt. Und außerdem ist er auch noch rasend eifersüchtig, weil seine Freundin auf einem Lehrgang ist und er befürchtet, dass sie dort eine Besseren (Jüngeren, Schöneren) als ihn finden könnte.

Dann kommt das nächste Päckchen mit einem weiteren Organ. Man kann davon ausgehen, dass Professor Radeberger das Ganze nicht überleben wird. Aber warum macht jemand so etwas? Einen Menschen Stück für Stück bei lebendigem Leib zerlegen? Eine Spur führt in den Ostblock…

Ein guter spannender Krimi. Der muffelige Kommissar mit seinem schmerzenden Hinterteil wächst einem irgendwie ans Herz. Die Geschichte kommt erstaunlich realistisch daher, obwohl der Plot – hoffentlich – nicht sehr wahrscheinlich ist. Die Lösung des Ganzen ist recht überraschend, nachdem die Leserin diversen falschen Spuren gefolgt ist. Genau das finde ich an Krimis schön. Während des Lesens überlegt man, wer der Täter ist und was sein Motiv sein könnte. In vielen Krimis kommt man immer recht schnell auf das Motiv, wenn auch nicht direkt auf den Mörder, und das ist doch ein bisschen langweilig. Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen. Es ist schon der zweite in der Brook-Reihe, aber leider habe ich den ersten verpasst. Aber den kann ich ja immer noch lesen.

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