David Baldacci: Der Killer

Hörbuch 
Buchausgabe D 2014, Verlag Bastei Lübbe Hörbuch
Lübbe Audio, 2014 gelesen von Volker Wolf (ungekürzte Lesung)
6 Audio-CDs

Das Motiv „Der Killer und das Mädchen“ ist spätestens seit dem Film „Leon – Der Profi“ mit Jean Reno als Killer und Natalie Portman als 12-jähriger Matilda, gedreht vom Regisseur Luc Besson, bekannt. In dem als Meisterwerk gerühmten Film zeigt sich Leon als eiskalter Killer, aber auch als „letzter Romantiker“. Das hier besprochene Hörbuch hat inhaltlich gar keine Berührungspunkte mit dem Film, aber das Motiv „Killer und Mädchen“ findet anscheinend in vielerlei Gestalt Anwendung. Dazu später, nun erst einmal zu dem David-Baldacci-Hörbuch:

Will Robie ist die Hauptfigur in diesem Roman. Er ist Auftragskiller der US-Regierung, er gehört einer anscheinend sehr geheimen Organisation jenseits der CIA an. Gibt es bei James Bond die „licence to kill“, wenn es denn sein muss, so ist es bei Robie so, dass das Töten von Staatsfeinden und solchen internationalen Gangstern, denen man auf normale Art keinen Riegel vorschieben kann, sein einziger Daseinszweck ist. Dass er in diesem Job gut ist, ist gar keine Frage; an zwei Fällen wird dies zu Beginn gezeigt. Zunächst bei der Exekution eines mexikanischen Drogenbarons, dann bei der Ausschaltung von Khalid Talall, eines radikalen Sprosses aus dem saudischen Königshaus.

Der nächste Mordauftrag gilt einer 35-jährigen schwarzen Frau, Regierungsangestellte, die Verbindungen zur Terrorszene haben soll. Robie soll sie liquidieren. Dazu kommt es aber nicht, denn sie hat ein kleines Kind bei sich im Bett, als Robie nachts in ihre Wohnung ge-schlichen ist. Der sonst eiskalte Killer bringt es nicht über sich, der Frau und ihrem kleinen Sohn etwas anzutun, und verweigert sich den Befehlen seines Einsatzleiters, mit dem er über ein Headset verbunden ist. Er will sich zurückziehen, aber die Frau und das kleine Kind wird von einem Scharfschützen durch das Fenster erschossen, auch auf Robie wird gefeuert, und er flieht. Er gelangt zu einem nahe gelegenen Busbahnhof, er hatte zuvor eine Fahrkarte nach New York auf einen falschen Namen reserviert. Im Bus trifft Robie auf das Mädchen – aus dieser Begegnung und den Folgen leitet sich der weitere Verlauf der Handlung her.

Nicht nur, dass es nun auch im Bus einen Killer gibt. der das Mädchen töten will – sie wehrt sich mit Pfefferspray gegen ihn – kaum sind Robie und das Mädchen aus dem mittlerweile angehaltenem Bus ausgestiegen, fliegt dieser in die Luft. Hier mag man denken, das seien ein paar Zufälle zu viel, und es kommt alles ein bisschen „dicke“; das ist aber erst der Anfang, und natürlich hängt alles miteinander zusammen, Robie muss nur erst einmal darauf kommen. Dass also die Eltern des Mädchen Julie vor kurzem umgebracht wurden, wie auch verschiedene andere Leute, die erst recht spät im Verlauf der Handlung als Angehörige einer US-Einheit im ersten Golfkrieg entdeckt werden, dass der nur vermeintlich von Robie gekillte Khalid Talall noch lebt und … Stop! Ein bisschen Spannung soll noch bleiben, denn trotz meiner teils spöttischen Bemerkungen habe ich dieses Hörbuch nach dem Roman von David Baldacci doch gern gehört, es ist spannend, unterhaltsam, richtig gut gelesen von von Volker Wolf. Man darf nur nicht zu genau darüber nachdenken, wie man den Plot tatsächlich findet, ob man sich normalerweise gerne mit einem Killer identifiziert und was man von der ganz oben erwähnten Thematik „Killer und junges Mädchen“ hält. Wenn man über das alles mit einem Schmunzeln und einer gewissen Selbstironie hinweg-sieht, dann ist mit diesem Hörbuch „gute Unterhaltung“ garantiert.

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