OT: Predator, USA 2005, D 2007 (Hoffmann und Campe), Taschenbuch 2008 Goldmann Verlag
Ein Thriller um die ehemalige Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta und ihre Mitstreiter:
Benton Wesley, Psychologe und ehemaliger FBI-Profiler, Lucy, ihre Nichte, hochintelligent und sehr reich, und Pete Marino, ehemaliger Polizist.
Lucy, Marino und Scarpetta leben inzwischen in Florida. Sie arbeiten zusammen in einem von Lucy gegründeten und finanzierten Labor, das der Forschung und der Lehre dient, aber auch für die Behörden als Untersuchungslabor zur Verfügung steht. Während Dr. Scarpetta die Leitung des Instituts innehat und sich mit Marino herumschlagen muss, der immer schwieriger wird und seinen Machoallüren freien Lauf lässt, ist Lucy immer öfter abwesend und nicht erreichbar. Benton ist derzeit in Boston mit einer Studie beschäftigt, in deren Mittelpunkt der Serienmörder Basil Jenrette steht. Er ist Mittelpunkt einer Studie, in der sein Gehirn mit denen von „normalen“ Männern verglichen werden soll. Im Zuge dieser Studie wird Benton auf einen weiteren Mord aufmerksam gemacht, dessen der Serienmörder sich rühmt.
Zur gleichen Zeit hat Kay Scarpetta einen Mordfall an einer Frau, die an allen möglichen Körperstellen aufgemalte Hände trägt. Doch sie wird abgelenkt von der Sorge um Lucy, die fast nichts mehr von sich hören lässt und auch, wenn sie da ist, nicht mit ihr sprechen will. Die Entwicklung der einzelnen Geschichten führt natürlich zu einem gemeinsamen Fall.
Ursprünglich habe ich die Thriller von Kay Scarpetta sehr gern gelesen. Sie waren spannend und interessant, wenn auch die Morde für meinen Geschmack einige Male zu explizit beschrieben wurden. Doch im Laufe der Zeit wurden die Bücher immer düsterer, immer verwickelter und paranoider. Irgendwann hatte ich nicht mehr so richtig Lust darauf, weil man sich nach dem Lesen immer irgendwie schlecht fühlte. Nach längerer Zeit fiel mir dieser wieder in Hände, nachdem ich ihn damals ungelesen weggelegt hatte, und ich dachte, man könnte es mal wieder mit Kay Scarpetta versuchen. In diesem Thriller ist die Düsternis zwar gewichen, schließlich spielt ein guter Teil der Handlung auch im Sonnenstaat Florida, aber dennoch hat man beim Lesen dauernd ein ungutes Gefühl. Und die Lösung des Ganzen ist zwar in gewisser Weise eine Überraschung, gleichzeitig aber auch eine Enttäuschung. Sie hätte sich wahrhaftig etwas Besseres einfallen lassen können.
2 Antworten auf Patricia Cornwell: Defekt