Volker Bitzer: Die Dick-Tossek-Verschwörung

D 2016, Verlag mainbook

Tossek Extended

copyright: Verlag mainbook

John, der Auftragsmörder, hat ein Problem. Er hatte den Auftrag, Dick Tossek, den König der Unterwelt, zu erledigen. Zusammen mit seinem Kumpel Harry sind sie in Tosseks Haus eingebrochen und John hat ihn ohne großes Brimborium erstochen. So weit, so schlecht. Denn der Tote ist nicht Dick Tossek, was Harry auf keinen Fall wissen darf. Doch letztendlich spielt das gar keine Rolle, denn bei der Entsorgung der Leiche geht alles schief. Harry bekommt eine Kugel ab und John findet sich auf einem elektrischen Folterstuhl wieder. Eine Blondine stellt immer wieder dieselbe Frage: „Wo ist das Geld?“. Leider hat er nicht den blassesten Schimmer, was zu einigen wirklich sehr unschönen Erfahrungen führt. John überlebt das Ganze und flüchtet zur Edelhure Rosemarie O’Dowell. Sie beide versuchen auf eigene Faust, das Geld zu finden, und sind erfolgreich. Doch damit sind ihre Probleme nicht aus der Welt geschafft, sondern sie gehen gerade erst los. Dick Tossek lässt sich seine Kohle nicht einfach wegschnappen. Da hilft auch keine Flucht ans Ende der Welt

Vor einiger Zeit habe ich bereits „Dick Tosseks Rache“ gelesen. Dann habe ich dieses Buch angefangen und es ließ sich ebenso gut an. Aber nach kurzer Zeit hatte ich das Gefühl, das kenne ich doch. Äußerst irritiert habe ich mir die Sache genauer angeschaut und dann erst gemerkt, dass der superkleine Krimiband nur ein Drittel der Dick-Tossek-Verschwörung ausmachte und der vorliegende Band als mittleren Teil den ersten Krimi hat. Auf der einen Seite ist das natürlich erfreulich, denn so erfährt der Leser, wie John und Rosemarie sich kennen gelernt haben und wie es dazu gekommen ist, dass die beiden auf der Flucht sind. Der letzte Teil der Dick-Tossek-Verschwörung ist dann die Fortsetzung, nachdem sie von Dick Tossek gefunden worden sind. Und auch die wichtigste Frage: Wer ist Dick Tossek? wird aufgeklärt. Ich verrate es aber nicht.

Hätte ich die beiden Bücher bezahlt, würde ich mich doch ein bisschen ärgern. Das ist so wie bei einem Thriller von Jeffrey Deaver, der mit zwei verschiedenen Titel und unterschiedlichen Covern veröffentlich wurde. Doppelt gekauft, doppelt bezahlt.

Inhaltlich gibt’s nichts zu meckern. Lustig und brutal wie zuvor. Das klingt etwas merkwürdig, trifft es aber genau. John ist nicht gerade ein Zauderer oder das Gegenteil, jemand, der Spaß an Gewalt hat, sondern er macht pragmatisch seinen Job. Kein großes Theater, am besten einfach Bumm und gut ist. Und Rosemarie ist eine Frau nach meinem Geschmack. Sie ist nicht die übliche um Hilfe schreiende Begleit-Blondine, sondern sie hat Charakter. Das alles ist witzig geschrieben und man liest es weg wie nichts. Also ist die Dirk-Tossek-Verschwörung sehr zu empfehlen, aber spart euch das Geld für „Dick Tosseks Rache“.

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