OT: Random Violence, Südafrika 2008
Ein guter Thriller. Die Privatdetektivin Jade kommt nach 10 Jahren zurück nach Südafrika, um den Tod ihres Vaters, eines Polizisten, zu rächen. Sie ist entschlossen, den Auftraggeber für den Mord, einen weißen Rassisten, umzubringen, sobald er aus dem Gefängnis kommt. Doch das ist nicht der einzige Grund. Ihr alter Freund, der schwarze Superintendent David, ist der andere. Sie möchte ihn wiedersehen. David ist gerade mit den Ermittlungen zu einem Mord an einer Frau, die vor ihrer Haustür umgebracht wurde, beschäftigt. Er bittet Jade, ihm bei den Ermittlungen behilflich zu sein. Langsam schält sich heraus, dass dieser Mord nicht der einzige war.
Der Thriller ist spannend und interessant. Er unterscheidet sich insofern von anderen, als die Hauptperson nicht zweifelsfrei eine von den Guten ist. Normalerweise ist es einfacher, einfach schwarz und weiß. Dieses Mal ist auch ziemlich viel Grau dabei.
Aber wenn ich eins aus diesem Krimi gelernt habe: ich bin froh, dass ich hier lebe. Die Beschreibungen von Johannesburg zeigen ziemlich deutlich, gefährlich es ist, in einer Gesellschaft zu leben, die anscheinend keine Regeln kennt. Wer es sich leisten kann, lebt in Häusern, die von Sicherheitskameras und elektrisch geladenen Zäunen umgeben sind, bewacht von privaten Sicherheitsdiensten. Wenn man abends die Haustür aufschließt, muss man Angst haben, dass man überfallen wird, an jeder Ampel müssen alle Autotüren und –fenster geschlossen sein und Schwarz hat immer noch Angst vor Weiß und Weiß hat Angst vor Schwarz, vom Hass ganz zu schweigen. Es ist dort leicht zu töten oder zu sterben. So möchte ich nicht leben. Hier habe ich zwar manchmal das Gefühl, im Land der Verrückten und Übervorsichtigen zu leben, aber besser so, als immer Angst um sein Leben zu haben. Man kann bloß hoffen, dass Südafrika sich weiterentwickelt, so dass ein friedliches und gefahrloses Zusammenleben möglich wird. Die Fußballweltmeisterschaft hat sicherlich schon zur Verbesserung der Situation beigetragen.
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