James Lee Burke: Blut in den Bayous

OT: Heaven’s Prisoners, USA 1988, D 2016, Pendragon Verlag

Ein Dave-Robicheaux-Krimi

Mord in den Sümpfen von Louisiana

Cover des Buches

Copyright: Pendragon Verlag

Wirklich schade, dass die Krimis nicht in der richtigen Reihenfolge veröffentlicht werden. Zumindest kommen sie bei mir nicht in der richtigen Reihenfolge an. Dieser Thriller ist der zweite Bank der Robicheaux-Reihe. In diesem Buch erklärt sich so manches, was mir bisher unklar war.

Dave Robicheaux hat sich von der Mordkommission in New Orleans verabschiedet und in den Bayous von Louisiana in einem kleinen Kaff namens New Iberia, übrigens tatsächlich der Wohnort des Autors, einen Bootsverleih mit Angelshop gegründet. Er hat die Nase gründlich voll. Doch offensichtlich kann er sich Mord und Totschlag nicht entziehen. Eines Tages stürzt vor seinen Augen ein Flugzeug in den Bayous ab. Im Wrack, das schnell unter Wasser gerät, sind mehrere Menschen eingeschlossen. Eines davon ist ein kleines Mädchen, das als einziges überlebt. Dave und seine Frau Annie retten das Mädchen und aus Gründen, die ihm vermutlich selbst nicht klar sind, lügt er über ihre Identität, als er sie ins Krankenhaus bringt. Er gibt sie als seine Tochter Alafair aus, obwohl die Kleine kein Wort Englisch spricht.

Mit der Rettungsaktion kommt er ins Visier einiger Bundesbehörden. Offensichtlich soll etwas vertuscht werden, denn es wird eine Leiche unterschlagen. Dave kann es nicht lassen und beginnt zu ermitteln. Dabei trifft er auf alte Bekannte und es scheint, als wären diese in die Sache verwickelt. Alle Versuche, ihn von seinem Herumschnüffeln abzuhalten, scheitern. Doch als jemand seine Familie bedroht, fängt er erst richtig an. Dabei verliert er fast alles…

Das Buch wurde 1996 mit Alec Baldwin, Kelly Lynch und Mary Stuart Masterson unter dem Titel „Mississippi Delta – Im Sumpf der Rache“ verfilmt. Ich erinnere mich dunkel, ihn gesehen zu haben, doch hat sich mir nichts davon eingeprägt. Ich stelle mir Dave Robicheaux auch ganz anders vor als Alec Baldwin.

Ein Thriller, der genauso gut ist, wie die anderen in der Reihe. Er ist gut geschrieben, die Atmosphäre ist beängstigend. Es fängt relativ harmlos an und entwickelt sich dann zu einem wahren Alptraum. Wenn man sich überlegt, wann das Buch geschrieben wurde, dann ist es erstaunlich wenig altmodisch, wenn man mal davon absieht, dass es keine Mobiltelefone gibt. Ansonsten hat sich in den nunmehr fast 30 Jahren nichts verändert. Man merkt, dass der Autor aus der Gegend kommt, denn er beschreibt die Menschen und die Landschaft mit echter Kennerschaft. Für mich sind die Dave-Robicheaux-Thriller eine echte Entdeckung. Ich bekomme sehr viele Bücher zugeschickt und gebe die meisten ab, wenn ich sie gelesen habe, denn meine Bücherregale sind voll bis  zum Anschlag. Doch diese Thriller behalte ich. Sie sind von der Sorte, die man auch mehrmals lesen kann.

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