Christiane Kördel: Seezeichen 13

Eine Bodensee Krimikomödie

D 2016, Eigenverlag (Books on Demand)

Neugier ist der Katze Tod

Seezeichen 13 Coverund fast auch der Tod von Ines Fox, Webdesignerin aus Konstanz. Als sie abends mit dem Hund unterwegs ist, findet sie ein paar Highheels mit Blutstropfen, schön ordentlich am Ufer stehend. Wie sie eben so ist, lässt ihr das keine Ruhe. Als dann offensichtlich im Casino nebenan ein Mord begangen wurde, scheint es für sie sonnenklar, dass sie beiden Ereignisse zusammen gehören.

Doch ihre Nachforschungen auf diesem Gebiet bringen sie in Teufels Küche. Sie stolpert über einen Psychopathen, einer ihrer Angestellten wird ermordet und sie kommt in Lebensgefahr. Da ist es natürlich äußerst hilfreich, dass ihr Exfreund beim BKA ist (sein Bruder übrigens auch) und dass sie außerdem den netten Pathologen Dr. Frieder kennenlernt. Dr. Frieder erweist sich für ihre Seele als Geschenk des Himmels. Außerdem hat er ebenfalls einen Hund, was sowieso schon für ihn spricht.

Ihre neue Nachbarin Yata spielt eine etwas zwielichtige Rolle. Ist sie nun böse – im Sinne von Mörderin, Psychopathin, Cyberkriminelle – oder doch eher das Opfer fieser Machenschaften? Die ganze verwickelte Geschichte spielt in einem wunderschönen, sehr heißen Sommer in Konstanz am Bodensee. Doch scheint das Leben dort gefährlicher zu sein als man denkt.

Der Krimi ist überschrieben mit „Eine Bodensee Krimikomödie“. Das kann man erst einmal so stehen lassen. Die lockere Schreibe, die sympathische Hauptfigur, deren Gedankengänge mir häufig bekannt vorkamen (ich bin zwar schon ein bisschen älter, aber offensichtlich nicht weiser) und auch der norddeutsche und etwas lakonische Dr. Frieder machen wirklich Spaß. Der Krimi ist gut geschrieben, die Handlung gefällt mir, aber… Natürlich gibt es ein Aber. Zunächst ist der böse Psychopath etwas zu perfide. Ich glaube nicht, dass es so einen perfekten Bösewicht wirklich gibt, aber vielleicht bin ich da zu blauäugig.

Das stört mich aber nicht so sehr. Was mich wirklich, wirklich stört, ist, dass Ines einige ihrer Erkenntnisse nicht durch  mehr oder weniger seriöse Ermittlungen gewinnt, sondern durch „außerkörperliche Erfahrungen“. Das ist – mit Verlaub – doof. Der eigentlich witzige Krimi leidet darunter. Die Autorin hätte sich etwas anderes einfallen lassen sollen. Davon mal abgesehen ist das Buch die perfekte Urlaubslektüre.

Ach so, das habe ich fast vergessen: Mir gefällt das Cover und es fühlt sich auch gut an. Deswegen sind Papierbücher besser als ebooks.

Dieser Beitrag wurde unter Deutschland, Thriller abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.