Peter Wehle: Mord heilt alle Wunden

mord heilt

Copyright: Haymon Verlag

Ein Wien-Krimi

Österreich 2015, Haymon-Verlag

Der Museumswärter Andreas Kandler ist dem Herzinfarkt nahe und das ist wörtlich zu nehmen. Seit einiger Zeit spricht auf seiner Mitternachtsrunde im Kunstmuseum in Wien eines der Gemälde zu ihm, das Bild „Die Flucht des Orest“. Immer die gleichen Worte: „Warum hast du nicht auf uns gehört?“ Er zweifelt an seinem Verstand. In seiner Verzweiflung wendet er sich an einen Freund vom „Sparverein“, dessen Tochter Kriminalbeamtin ist. Diese ruft ihren Chef, Hofrat Ludwig Halb, zur Unterstützung.

Obwohl Halb eher das Gefühl hat, dass Kandler einfach spinnt, nimmt er sich der Sache an. Er setzt sogar seine ganze Truppe darauf an. Als er den Kandler richtig unter die Lupe nimmt, kümmert er sich auch um die Freunde vom Sparverein. Hier kommen die ersten Merkwürdigkeiten zum Vorschein. Einer der Freunde ist spurlos verschwunden und ein anderer tödlich verunglückt. Doch es gibt keine Verbindung zu den Schwierigkeiten von dem Herrn Kandler. Als Halb schon fast davon überzeugt ist, dass es sich um Einbildung handelt, wird er selbst angegriffen. Das bringt ihn erst mal so richtig in Fahrt.

Ein Krimi, der in Wien spielt. Das ist wirklich der totale Gegenentwurf zum „Roppongi Ripper“. Hier ist von Hektik nichts zu spüren, das Ganze geht eher gemächlich ab. Gemächlich heißt aber nicht langweilig. Der Krimi ist gut geschrieben, es ist eine nette Geschichte, leicht zu lesen. Die Figuren wachsen einem schnell ans Herz und da macht es auch nichts aus, dass man relativ früh ahnt, was hinter den unheimlichen Vorgängen steckt. Der Showdown ist dann noch einmal richtig spannend. Ein echtes Lesevergnügen, wenn es auch ein bisschen viel mit den Klischees vom Wiener Schmäh inklusive Sachertorte spielt.

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