Uschi Kurz: Raureif

Copyright: Silberburg Verlag

Ein Baden-Württemberg-Krimi
D 2016, Silberburg Verlag

Katharina Zimmermann, Rechtsmedizinerin und forensische Psychologin in Stuttgart, wird ganz persönlich vom Tod getroffen. Ihre beste Freundin, die Künstlerin Mira Bellon, wurde ermordet. Katharinas Freund, Kommissar Konstantin Marks, ermittelt in dem Fall. Katharina ist felsenfest davon überzeugt, dass Elmar Witte, der vor einiger Zeit ein Verhältnis mit Mira hatte und sich nach dessen Ende zum Stalker entwickelt hatte, Mira ermordet hat. Doch er hat ein Alibi. Katharina kann das einfach nicht akzeptieren.

Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass Mira ein Kind geboren hatte. Katharina ist geschockt, denn die Freundin, die sie so gut zu kennen glaubte, hatte ihr nichts erzählt. Katharina hatte häufig den Eindruck gehabt, dass Mira etwas auf der Seele läge, aber diese hatte nie darüber gesprochen und nun ist es zu spät.

Im Laufe der Ermittlungen stellen sich noch mehr Dinge heraus, von denen sie nichts gewusst hatte. Mira war Mitglied einer Selbsthilfegruppe für Stalkingopfer gewesen und nun geschehen in diesem Umkreis weitere Verbrechen. Ein Zusammenhang scheint auf der Hand zu liegen. Katharina schaut bei diesem Fall in seelische Abgründe und gerät in größte Gefahr.

Der Krimi läuft als Baden-Württemberg-Krimi und hat diesen Namen auch verdient. Viele „Lokal“-Krimis sind zwar theoretisch irgendwo angesiedelt, doch sie könnten auch genauso gut woanders spielen. Das ist hier anders. Die Autorin nimmt Bezug auf aktuelle Ereignisse und bezieht diese in den Plot mit ein, so zum Beispiel Stuttgart 21 und die Verfüllung des Frankonenstollens in Reutlingen im Jahr 2013. Dieser historische Stollen ist auch ein wichtiger Schauplatz der Handlung und zwar des letzten Teils, der sich, nach einer eher ruhigen Krimigeschichte, noch zu einem spannenden Showdown entwickelt.

Der Krimi ist gut geschrieben, die Protagonisten sind sympathisch, die Leserin entwickelt sogar Mitgefühl für einzelne Personen. Das Buch ist der zweite Teil einer Reihe um das Ermittlerduo Zimmermann und Marks. Der erste Band war „Der Totenschöpfer“, auf den in diesem Buch nur kurz Bezug genommen wird. Man muss ihn nicht gelesen haben, um „Raureif“ zu verstehen. Man kann sich auf einen dritten Teil freuen.

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