Gil Ribeiro: Schwarzer August

Gil Ribeiro: Schwarzer August
Lost in Fuseta
D 2020, Verlag Kiepenheuer & Witsch

„O Genie, der Herr ehre dein Ego“

Copyright: Verlag Kiepenheuer und Witsch

Leander Lost, der Kommissar mit den autistischen Zügen, der eigentlich nur ein Jahr aus Deutschland zum Austausch gekommen war, darf in Portugal, genau genommen Fuseta, bleiben. Und nicht nur das: Soraia, die Schwester seiner Kollegin Graciana Rosado, ist endlich zu ihm gezogen. Für Leander ist das wie ein Wunder. Doch die Idylle wird bald gestört. An einem heißen Augusttag wird die Filiale einer kleinen Bank in die Luft gesprengt: Bankräuber oder Terroristen? Graciana Rosado, Leander Lost, Carlos Estevez und Michael Duarte machen sich auf die Spuren, die der Täter hinterlassen hat. Verletzt wurde niemand, gestohlen wurde offensichtlich auch nichts. Was ist das Motiv des Täters? Als bei einem Journalisten ein Schreiben des Täters auftaucht, hilft das nicht wirklich weiter.

Als nächstes explodieren drei Trawler, die einer japanischen Firma gehören, die in Portugal Thunfisch fängt. Auch hier wird niemand verletzt. Doch dieses Mal hat der Täter etwas zu sagen. Er schickt praktisch ein Manifest gegen den Thunfischfang auf industrieller Basis. Und dieses Mal stellt er Forderungen. Doch als die nicht erfüllt werden, schlägt er wieder zu. Und jetzt wird jemand verletzt. Doch wo ist der Zusammenhang zwischen Schließfächern in einer kleinen Bank im Nirgendwo und dem industriellen Thunfischfang?

Schon im ersten Band hat Leander Lost im Sturm mein Herz erobert. Und in diesem vierten Band der Reihe hat sich das nicht geändert. So schwer ein „normales“ Leben für einen Asperger ist, so schwierig ist es auch für seine Umwelt, mit ihm umzugehen. Doch hier hat Leander die richtigen Menschen getroffen, die auf seine Eigenheiten eingehen können. Gleichzeitig ist er eine echte Bereicherung des Teams. Ohne seine Logik kämen sie so manches Mal nicht so schnell zur Lösung eines Falles. Dieses Buch zu lesen, hat genauso viel Spaß gemacht wie das erste. Man liest es in einem Rutsch weg. Ich hatte es mir extra für den Urlaub zur Seite gelegt und das war genau richtig. Wenn man schon nicht wegfahren kann, ist ein geistiger Ausflug zur Algarve genau das Richtige. Die Beschreibung von Land und Leuten und nicht zuletzt der kulinarischen Spezialitäten lockt einen dorthin. Ein echter Wohlfühl-Krimi.

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