Arnold Küsters: Endstation Allgäu

Copyright: Piper Verlag

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D 2014, Piper Verlag

Wieder ein Zwitterkrimi, der zwischen dem Allgäu und dem Niederrhein hin und her titscht. Das kann ich ja irgendwo verstehen, denn ich liebe das Allgäu und lebe am Niederrhein. Den liebe ich übrigens auch.

In Mönchengladbach werden zwei tote Frauen gefunden. Sie wurden auf abscheuliche Art getötet. Die Ermittler am Niederrhein finden keinerlei Anhaltspunkte. Der Mörder scheint das perfekte Verbrechen begangen zu haben. Gleichzeitig wird der Ex-Niederrheiner Jakisch im Allgäu auf einen alten Fall angesetzt. Eine Frau ist vor 6 Jahren im Moor verschwunden. Nur ihre Kleider blieben, ordentlich gefaltet, zurück. Die Ermittlungen deuten daraufhin, dass es einen Zusammenhang mit dem Niederrhein gibt. So ergibt sich für ihn die Gelegenheit, mal wieder mit den alten Kollegen zusammenzuarbeiten. Das ist ihm auch sehr zu gönnen, denn sein Vorgesetzter ist ein echtes Ekel, dem die Leserin mit Wonne in den A… treten könnte.

Während die Ermittlungen langsam vorangehen, hat der Mörder schon sein nächstes Opfer im Visier. Erst geht’s ganz langsam und dann plötzlich überstürzen sich die Ereignisse.

Neben der eigentlichen Krimihandlung gibt es eine Menge Lokalkolorit. Der grantelige Bayer, der ständig Niederrhein und Rheinland verwechselt (wie kann man nur!), der Kampf zwischen Knödeln und Klößen und natürlich die Frage, welcher Schweinebraten – pardon Schweinsbraten – der beste ist.

An diesem Buch habe ich reichlich zu meckern. Der Geschichte ist viel zu leicht zu durchschauen. Der Mörder ist sehr offensichtlich und das schon reichlich früh. Außerdem habe ich das Gefühl, dass manche Autoren denken, dass besonders ekelhaft mit besonders spannend gleichzusetzen ist. Das ist aber nicht so. Eine besonders widerliche Todesart macht ein Buch nicht interessanter. Das Buch ist leicht zu lesen, aber manchmal hatte ich das Gefühl, dass der Autor sich nicht richtig entscheiden konnte, ob er einen lustigen oder einen ernsthaften Krimi schreiben wollte. So ist es weder Fisch noch Fleisch.

Und mal ganz nebenbei: Der Autor scheint einen Hass auf die Volkshochschule haben, denn er legt ihr zumindest eine Leiche vor die Tür. Und seine Vorstellung der VHS ist in den 70er Jahren stehen geblieben: Kurse im Serviettenfalten? Dass ich nicht lache!

 

 

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