Erik Eriksson: Bleierne Schatten

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Quelle: Oktober-Verlag

Der zweite Fall des Ermittlerteams Verner Lindgren und Margret Mattson. Verner, der Ex-Polizist und seine Team-Kollegin, die Kommissarin Margret, ermitteln in einer Sondereinheit. Der ehemalige Enthüllungsjournalist Lasse Berggren, ein Freund von Verner, wurde tot aufgefunden. Er scheint wegen eines alten Falls ermordet worden zu sein. Die Spur führt zu einem Prostitutionsring, in den auch einige Mitglieder der Hochfinanz verwickelt zu sein scheinen. Margret gibt sich als Prostituierte aus, um einen Einblick zu bekommen und begibt sich in die Höhe des Löwen. Doch dort sind einige sehr gefährliche Männer unterwegs, die auch vor Mord nicht zurückschrecken.

Das Hauptthema der Krimis von Erik Eriksson ist Gewalt gegen Frauen. Nachdem der erste Krimi sich ganz gut angelassen hat, bin ich von diesem doch irgendwie enttäuscht. Ich hätte erwartet, dass die beiden Protagonisten sich in zwei vergangenen Jahren einander angenähert hatten, doch sie sind sich fremd wie vorher. Man hat nicht den Eindruck, dass dort in zwischenmenschlicher Kommunikation irgend etwas passiert ist.

Auch das Thema als solches ist nicht sehr gut gewählt. Es handelt sich zwar um Prostitution, die auch eine Form von Gewalt ist, aber hier handelt es sich nicht um die Art, die wir in den letzten Jahren immer mehr sehen: Frauen, die aus blanker Not auf die Straße gehen oder weil sie dazu gezwungen wurden. Nein, hier sind es junge Frauen, die das freiwillig machen, weil sie Geld auf relativ „einfache“ Weise verdienen wollen. Nicht, dass ich diesen Beruf „einfach“ finde, wahrhaftig nicht.

Auch etwas anderes hat mich gestört: der Sprung vom Tod des Journalisten zum Prostitutionsring. Ich finde es nicht nachvollziehbar. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass ich irgendwas nicht mitbekommen habe und das nicht nur einmal. Außerdem ahnt man relativ früh, wie das Buch ausgeht. Also nicht so dolle!

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