Andreas Neuenkirchen: Yoyogi Park

Cover Yoyogi-Park

Copyright: Conbook Verlag

D 2014, conbook Verlag

Normalerweise ist es keine schlaue Idee, das zweite Buch einer Serie vor dem ersten zu lesen, aber bei diesem Buch „Yoyogi Park“, das vor dem „Roppongi-Ripper“ erschien, macht das eigentlich nichts. Man kennt zwar die eine oder andere Person und weiß, was mit ihr im nächsten Buch geschieht, aber das stört nicht.

Im Tokio blühen im Frühling hunderte von japanischen Kirschbäumen. Ich hatte mal einen im Garten mit nur einem Baum und es war jedes Jahr eine Orgie an Schönheit. So stelle ich mir den Yoyogi-Park einfach fantastisch vor.  Nur Inspektor Yuka Sato findet das nicht, denn sie leidet schwer unter Heuschnupfen. Leider liegt im Park die Leiche einer jungen Frau. Diese Frau ist gestylt wie eine bekannte Schauspielerin, deren Name ebenfalls Yuka Sato lautet. Es stellt sich die Frage: wer sollte hier eigentlich getötet werden, das Opfer oder die Sängerin? Noch während der Ermittlungen im Park wird der Pathologe Kawase überfallen, doch warum? Hat er etwas mit dem Mord zu tun?

Die Ermittlungen führen Yuka Sato und Inspektor Nakashima in eine skurrile Welt. Die Vergnügungswelt in Japan ist schon ziemlich bizarr! Das Opfer ist gestylt wie eine Rokoko-Lolita und arbeitet in einem Maid Cafe namens „Master Master Please Café“. Und es wird immer merkwürdiger. Die Chefin des Etablissement, Madame Shiro, eine gefährliche Dame, die die Farbe weiß bevorzugt, ein Mafiachef, der übrigens auch im zweiten Band vorkommt, alte Yakuza-Sitten (Finger ab) und ein Fernsehstar, der sich auf dem absteigenden Ast befindet, sind alle in die Angelegenheit verwickelt. Yuka Sato lässt sich jedoch nicht verwirren. Sie ermittelt weiter auf ihre Weise, selbst wenn das bedeutet, dass sie sich Informationen buchstäblich erkämpfen muss.

Dieser Thriller hat mir genau so gut gefallen wie der erste. Ich finde die japanische Kultur sehr interessant, teilweise ziemlich bizarr, und ich glaube nicht, dass ich da leben könnte. Lauter Ameisen, die sich auf merkwürdige Art Luft verschaffen müssen, was nicht einfach ist in einer so übervölkerten Welt.

Die Geschichte ist spannend und unterhaltsam und Yuka ist eine sympathische Figur, von der man mehr lesen möchte. Dann fang mal an, den dritten zu schreiben.

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