John Sandford: Stumme Opfer

OT: Silent Prey, USA 1992, D 1993, Wilhelm-Goldmann-Verlag

Lucas Davenport, ehemaliger Cop aus Minnesota, langweilt sich, nachdem er den Polizeidienst quittiert hat, um eine Computerfirma aufzuziehen. Doch das ist schnell vorbei. Ein psychopathischer Killer, hochgradig gefährlich, den Lucas selbst in den Knast gebracht hat, ist ausgebrochen und hat dabei einen Wachmann getötet. Da angenommen wird, dass er sich nach New York abgesetzt hat, wird Lucas von der Polizei in New York gebeten, bei der Jagd auf den Killer, übrigens ein ehemaliger Pathologe namens Michael Bekker, zu helfen. Lucas ist ein ausgezeichneter Ermittler und kennt zudem Bekker am besten.

Als er zur Taskforce stößt, stellt er fest, dass Bekker nicht der einzige Grund ist, warum man ihn geholt hat. In New York scheint eine Gruppe von Cops seit einigen Jahren das Gesetz in die eigenen Hände genommen zu haben. Im Laufe der letzten fünf Jahre wurden zwischen 12 (sicher) und 40 (wahrscheinlich) Kriminelle umgebracht. Das allein hätte vielleicht noch niemanden gestört, doch das letzte Opfer war selbst ein Cop und zwar ein guter. Lucas Davenport soll im Geheimen ermitteln und „Robin Hood“, so wird die Gruppe genannt, stoppen. Doch sein Auftraggeber hat dabei noch Hintergedanken.

Lucas Davenport ist einer meiner Lieblingsermittler. Er ist gut in seinem Job, hat ein Gespür für andere Menschen, aber er ist kein Weichei: wenn es sein muss, hat er auch schlagende Argumente parat. Allerdings hat er eine Schwäche: er hat enorme Flugangst, genau wie ich. Trotzdem fliegt er, wenn er muss, und dieses Mal muss er.

Der Thriller ist schon ziemlich alt, von 1992, das war noch vor dem Internet und gerade in den Anfängen des PCs als Ermittlungsinstrument. Heute ist das wesentlich anders, obwohl es ja noch keine 20 Jahre her ist. In diesem Krimi spielt der PC zumindest schon eine Nebenrolle. Aber Computer hin oder her: „Stumme Zeugen“ ist ein spannender Thriller, der sich auch heute noch gut liest.

 

 

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