Andreas Hüttner: Die Altmeister

D 2016, Verlag mainbook

Von wegen Altersweisheit!

Cover des Buches

Quelle: Verlag mainbook

Drei alte Herren, alle schon an die 90, Walter, Karl und Günther, sind von ihrem Rentnerdasein ziemlich gelangweilt. Dabei sind sie alle eigentlich noch beneidenswert fit, zumindest im Kopf. Der Körper lässt so manches zu wünschen übrig. Alle drei sind gesetzestreue Bürger, allerdings nur bis zu dem Tag, an dem Günthers Frau überfallen wird und die Polizei sich nicht gerade auf den Fall stürzt. Wenn man so leicht ein Verbrechen begehen kann und damit davonkommt, warum nicht eine zweite Karriere als Meisterverbrecher starten? Was zunächst als Gedankenspiel beginnt, beflügelt die alten Knacker dermaßen, dass sie beschließen, die Sache auch durchzuführen. Was heißt die Sache? Wenn, dann kann man auch gleich mehrere Verbrechen gleichzeitig begehen. Dabei nutzen sie sogar moderne Geräte wie Smartphones und Laptops. Das ist mit zittrigen Fingern zwar nicht einfach, aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Und in dem Alter hat man es ja eigentlich nicht mehr eilig. Letztendlich kann ihnen ja auch nicht viel passieren, denn „Lebenslänglich“ kann in ihrem Fall nicht sehr lange dauern.

Meine Erwartungen an das Buch sind nicht so richtig erfüllt worden. Es ist zwar ganz nett geschrieben und auch unterhaltsam, doch es geht mir persönlich einfach zu sehr ins Detail. Das ist natürlich eigentlich nicht schlecht und der Autor bzw. die drei Altmeister haben sich auch wirklich sehr detailliert überlegt, wie ein Verbrechen durchzuziehen ist, was im Vorfeld zu bedenken ist, in Hinsicht darauf, was alles schief gehen kann, und sich auch sehr gründliche Gedanken gemacht, wie man denn letztendlich ans Geld kommt. Aber genau das macht es an manchen Stellen etwas zäh. Ich bin halt kein MacGyver, ich muss es nicht ganz genau wissen. Allerdings führen diese sehr genauen Darlegungen dazu, dass ich mich frage, ob es nicht auch genauso klappen könnte. Ich fühle mich allerdings noch zu jung dazu, eine Verbrecherkarriere anzusteuern. Vielleicht in 25 Jahren.

Die Auflösung war mir dann ein bisschen zu einfach. Es wird recht schnell abgehandelt, so als wäre dem Autor die Luft ausgegangen, nachdem er mit Volldampf durch das Verbrechen gerauscht ist. Es stellt mich zwar inhaltlich zufrieden, denn man wünscht sich als Leserin nicht, dass es den Meisterverbrechern an den Kragen geht, aber so richtig glücklich macht mich der Schluss nicht. Als Schulnote würde ich dem Krimi eine 3+ verpassen.

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