Lotte und Søren Hammer: Schweinehunde

OT: Svinehunde, Dänemark 2010, D 2011 Droemer Verlag, D 2012 Knaur Taschenbuch

Quelle: Knauar

Schweinehunde. Das ist ein wirklich passender Titel. Fünf Männer hängen tot – hingerichtet – in einer Turnhalle. Man sollte meinen, dass ein Aufschrei durch die Bevölkerung geht, doch als sich herausstellt, dass diese Männer wirklich Schweinehunde der schlimmsten Sorte waren, nämlich Pädophile, hält sich die Bevölkerung mit der Hilfe bei der Aufklärung des Verbrechens sehr zurück. Nichtsdestotrotz ist es ein Verbrechen, ganz egal, wer das Opfer ist. Doch Kommissar Konrad Simonsen und sein Team haben nicht nur damit zu kämpfen, dass die meisten Bürger finden, dass es den Opfern ganz recht geschah, sondern das Team hat seine eigenen Probleme damit. Hin- und hergerissen zwischen Pflicht und persönlicher Einstellung tun sie trotzdem ihr Bestes. Dabei scheuen sie auch vor unkonventionellen Mitteln nicht zurück.

Ein sehr spannendes Buch. Der Zwiespalt zwischen der Pflicht und dem Wunsch, dass die Morde nicht aufgeklärt werden, ist der Leserin mehr als verständlich. Man kommt ganz schön ins Nachdenken: was würde ich tun? Mich freuen, dass es die Schweinehunde erwischt hat? Oder würde ich ungerührt meiner Aufgabe als Ermittler nachgehen? Kindesmissbrauch wird viel zu oft nicht bemerkt, nicht geahndet, den Opfern nicht geholfen. Und es nimmt offensichtlich kein Ende, immer neue Pädophile kommen aus ihren Löchern gekrochen, Väter, Onkel, Priester – die sind offensichtlich überall. Und da hat es mal die richtigen erwischt.

Gut geschrieben, überzeugende Charaktere. Der einzige, dessen Gedankengänge mir ehrlich gesagt ein Rätsel sind, ist der Kommissar selbst. Ich verstehe nicht, wie er tickt, wie seine Beziehungen zu den Menschen sind. Das tut der Sache aber keinen Abbruch. Super Buch, super Thema.

 

Dieser Beitrag wurde unter Dänemark, Thriller veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.