Robert B. Parker: Raues Wetter

Ein Auftrag für Spenser
OT: Rough Weather, USA 2008, D 2018, Pendragon Verlag

Es ist nicht das, wonach es aussieht

Cover mit einem jungen Brautpaar

Copyright: Pendragon Verlag

Heide Bradshaw, reich und sexy, engagiert Spenser als Begleitung bei der Hochzeit ihrer Tochter. Diese wird auf der Privatinsel Tashtego Island vor den Toren von Boston stattfinden. Spenser kann sogar seine Freundin, die Psychologin Susan Silverman, mitbringen. Es scheint ein einfacher Auftrag zu sein. Doch, wie es anders nicht sein kann, wird es ein Desaster. Die Hochzeitsfeier wird rüde durch den „grauen Mann“ gestört. Er überfällt die Hochzeitsgesellschaft, tötet den Bräutigam und entführt Adelaide, die Braut, direkt vor dem Altar. Spenser tut, was er kann, um das zu verhindern, doch er bleibt erfolglos, umso mehr, als ein starker Sturm alle Rettungsversuche vereitelt. Ein solcher Misserfolg nagt an ihm. Gegen Heidi Bradshaws Willen ermittelt er und versucht, die entführte junge Frau zu finden und dabei herauszubekommen, um was es eigentlich geht. Eine Erpressung scheint es nicht zu sein. Was steckt also sonst dahinter?

Spenser, raue Schale, goldenes Herz, schneller Verstand, ist einer meiner Lieblingshelden. Mit seiner klugen Freundin Susan und seinem gefährlichen und zwielichtigen Kumpel Hawk an der Seite ist er fast jeder Situation gewachsen. Ich habe damals schon die Serie geliebt, mit Robert Urich (1985-1988), als ich noch gar nicht wusste, dass es die Buchreihe gibt.

Auch in diesem Thriller kann man wieder vor allem die lakonischen Dialoge genießen, die dennoch nie übertrieben oder gekünstelt rüberkommen. Wie üblich pflastert die eine oder andere Leiche seinen Weg, doch nicht zu viele. In diesem Krimi geht es nicht so sehr darum, wer es getan hat, denn das weiß der Leser von Anfang an, sondern vielmehr um das „Warum“. Und das stellt sich am Ende ganz anders dar als man ursprünglich vermutet. Und ganz nebenbei bekommt die amerikanische superreiche Oberschicht noch einen ab. Hier zeigt Parker so ganz nebenbei, dass Reichtum und Macht nicht vor Missbrauch schützen, und dass Sex auch als Waffe benutzt werden kann. „Raues Wetter“ ist der 36. Band von insgesamt 40 der Spenser-Reihe und er ist einer der besten. Kein überflüssiges Gefasel, genau auf den Punkt.

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