Der Krimi spielt in Frankreich zur Zeit der Weltausstellung 1889. Die Franzosen staunen und erregen sich über den Eiffelturm, das neue technische Meisterwerk, und jeder will zumindest einmal nach oben. Oben kann sich jeder ins goldene Buch eintragen. Das möchte auch Madame Eugènie Patinot, die als arme Verwandte die Gouvernante für ihre Nichten und Neffen spielen muss. Unglücklicherweise findet sie dort oben den Tod. Eine Biene hat sie gestochen. Doch dies bleibt nicht der einzige Todesfall, der durch eine Biene verursacht wird. Auch einen Trödler und einen berühmten Forscher erteilt innerhalb kürzester Zeit das gleiche Schicksal.
Der Buchhändler und Fotograf Victor Legris ist beim Tod von Madame Patinot zufällig anwesend, desgleichen die junge Zeichnerin Tasha, die er heimlich verehrt. Doch merkwürdigerweise scheint Tasha immer dabei zu sein, wenn ein Mensch durch eine Biene zu Tode kommt. Victor Legris ist zutiefst verunsichert. Hat Tasha etwas damit zu tun? Und war es wirklich ein Tod durch Bienenstich oder doch eher ein Giftmord? Er muss es einfach herausfinden…
Auf dem Cover steht als Werbetext: „Das Paris aus der Feder von Claude Izner ist ein einziges großes Fest.“. Das mag ja sein. Das Leben im Paris um die Jahrhundertwende wird detailliert geschildert, wenn auch meist aus der Sicht der gutbürgerlichen bzw. reichen Franzosen, anders als bei Anne Perry, die ja in etwa die gleiche Zeit beschreibt, aber dem Leser das Elend der arbeitenden Bevölkerung nicht erspart. Dennoch zieht sich der Krimi wie Kaugummi. Er kommt und kommt nicht in die Pötte, beschreibt die Beziehungen der Protagonisten untereinander, jedoch nicht so, dass man wirklich ein Gefühl für die Menschen, als Leser einen Kontakt mit den Personen hat, doch die Kriminalgeschichte dauert und dauert und dauert. Zu viele Andeutungen, zuwenig Erklärung. Erst in der Mitte des Buches geht die „Ermittlung“ eigentlich erst los. Nö, dieser Roman ist nicht der Knaller für mich als Krimifan, aber als Beschreibung einer interessanten Epoche der französischen Geschichte lesbar. Zugegeben hat mich dann aber doch die Auflösung überrascht.
Anmerkung: Claude Izner ist eine Kunstfigur. Es sind zwei Schwestern, die die Krimis zusammen schreiben.