OT: The Wheel of Darkness, USA 2007, D 2010
Es war einmal ein Mann, der war ein großer Fan von Preston/Childs-Büchern und ganz besonders mochte er Special Agent Pendergast. Er hatte den ersten Auftritt des eigenartigen, aus New Orleans stammenden, geheimnisvollen Pendergast bis zu dessen letzten Abenteuern, die immer merkwürdiger und phantastischer wurden, begleitet. Daher war die Freude groß, als ein neues Abenteuer erschien. Doch nach drei Seiten der erste Ausruf: „So ein Mist! Wie kann man denn so was machen?“ Was war geschehen? Ganz einfach, einer der Mitstreiter von Pendergast, der Journalist Bill Smithback, der durch mehrere Bücher eine der sympathischen Hauptfiguren war, wurde ermordet. Ich war seiner Meinung: Das kann man einfach nicht machen. Ich fühlte mich wie damals, als Dumbledore plötzlich tot war. Ich kann’s nicht leiden, wenn meine Lieblingsfiguren sterben.
Na ja, sei’s drum! Nun wurde Bill Smithback nicht einfach ermordet wie in anderen Thrillern (eifersüchtige Ehefrau, Serienkiller, Rivale), nein, der Mörder ist ein Zombie. Ein Zombie! Wie in den Aufzeichnungen der Sicherheitskamera klar zu erkennen, ist der Mörder ein Nachbar aus demselben Haus, der aber nachweislich vor 14 Tagen tot aus dem Wasser gezogen wurde. Ein Zombie als Mörder! Die Augenbrauen des Pendergast-Fans gehen nach oben. Aber es wird noch skurriler. Der Zombie verfolgt auch andere Menschen und versucht unter anderem, Smithbacks Frau, Nora Kelly, zu ermorden. Agent Pendergast zieht einen Voodoo-Experten aus seiner Heimat zu Rate. Dieser ist völlig entsetzt ob der Bösartigkeit der Voodoo-Riten, die dahinter stehen.
Lieutenant D’Agosta von der New Yorker Polizei kann und will das Ganze nicht glauben. Voodoo? Blödsinn! Er ermittelt in alle möglichen und unmöglichen Richtungen, doch auch er landet immer wieder bei Zombies. Die Spuren führen zu einer merkwürdigen Sekte, die ein uraltes abgeschiedenes Dorf an der Nordspitze Manhattans bewohnt. Dort sollen Tieropfer dargebracht werden und sehr unheimliche Dinge geschehen.
Auch Nora Kelly macht sich mit Hilfe einer Journalistin auf die Suche nach dem Mörder. Doch dann wird die Journalistin auf offener Bühne vor Hunderten von Menschen von einem Zombie ermordet. Es ist der tote Bill Smithback.
Da ist es für den Pendergast-Fan vorbei. Entnervt wirft er das Buch von sich. „Was für ein Quatsch! Zombies! Voodooh! Mir reichts!“
Tja, die Frau des Fans (natürlich auch ein Fan) hat es zu Ende gelesen. Und dann brachte sie es ihrem Ehemann zurück und sagte: „Wenn ich du wäre, würde ich es zu Ende lesen!“ Und das empfehle ich auch Ihnen.