Iris Johansen: Die Knochenleserin

OT: Quicksand, USA 2008, D2009

Ein neuer Thriller um Eve Duncan, Gesichtsrekonstrukteurin aus Atlanta. Eve kleine Tochter Bonnie wurde vor vielen Jahren von einem Serienkiller entführt und getötet. Bis dahin war Bonnie ihr Lebensmittelpunkt, nun ist es die Jagd nach ihrem Mörder und die Suche nach der Leiche, denn diese wurde niemals gefunden. Begleitet wird sie auf diesem schmerzhaften Weg durch den Polizisten Joe, der damals die Ermittlungen geleitet hatte und inzwischen ihr Ehemann ist.

Unter den Verdächtigen befindet sich auch Henry Kistle, der sich im Knast damit gerühmt hatte, Bonnie ermordet zu haben. Inzwischen ist er zum Serienmörder geworden, der vor allem kleine Kinder foltert und tötet. Seine Opfer wurden bisher noch nie gefunden. Doch nun ist Eve mit ihrem Ehemann Joe Quinn und Montalvo, einem kolumbianischen Waffenhänder und Spezialisten für das Überleben im Urwald, auf seiner Spur.

Kistle entgeht nur haarscharf  einer Festnahme, indem er einen Sheriff tötet. Doch dies ist nur der Auftakt zu einer beispiellosen Verfolgungsjagd, in deren Verlauf einige Menschen mehr ihr Leben lassen müssen. Als perfiden Höhepunkt entführt Kistle ein weiteres kleines Mädchen, Laura Ann. Doch er tötet sie nicht sofort, sondern setzt sie als Köder ein, um an Eve selbst heranzukommen. Eve lässt sich darauf ein…

Dies ist nicht der erste Thriller, der Eve-Duncan als Heldin hat. Doch obwohl ich die anderen gern gelesen habe, macht sich bei mir inzwischen das Gefühl von Überdruss breit. Die Geschichte ist immer dieselbe: Eve sucht nach dem Grab ihrer Tochter und findet es nie. Joe ist der aufopferungsvolle Liebhaber und Ehemann, der „Leidenschaft“ in ihr weckt (und da ist er nicht der einzige, denn es taucht immer wieder ein anderer gutgebauter Mann auf, der ebenfalls ihr Herz erobern will). An solchen Stellen wird man immer daran erinnert, dass Iris Johansen neben Krimis auch Liebesromane schreibt.

Auch tauchen immer interessante Weggefährten auf, entweder eine Hundeführerin mit übersensiblem Suchhund, oder – wie in diesem Buch – ein Medium, die Verbindung zu den Toten aufnehmen kann. Das letztere wirkt schon reichlich abstrus. Die Geschichte dreht sich von Roman zu Roman immer mehr um die Beziehungen und Befindlichkeiten von Eve Duncan als um die Jagd nach einem Mörder. Nach dem xten Roman wird es etwas langweilig. Liebe Ms. Johansen, bitte lass Eve das Grab finden und die Suche beenden.

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