Thomas U. Tajsich: Tödliche Gerechtigkeit

Quelle: Krimiwelt Verlag

Quelle: Krimiwelt Verlag

D 2012, Krimiwelt-Verlag

Während einer Ausgangssperre in Washington lernt der Obdachlose Steve die Reporterin Kathy Wirnstein kennen. Die beiden stellen fest, dass sie auf einer Wellenlänge sind, doch die Bekanntschaft nimmt ein schnelles Ende. Zwei FBI-Agenten tauchen auf und wollen sie angeblich in die Redaktion bringen. Doch dort kommt sie niemals an. Ihre geschändete Leiche wird kurz darauf in einem Gebüsch gefunden.

Wissenschaftler Peter Mormerin in Regensburg findet zufällig ein paar Dateien. Aus Neugier entschlüsselt er sie. Es handelt sich um eine Liste von bekannten Persönlichkeiten. Kurz darauf wird er von einem neuen Chatpartner nach Washington eingeladen. Dort trifft er einige Personen, unter ihnen der Vizepräsident der Vereinigten Staaten. Dieser ist Mitglied einer Vereinigung, die nach dem Tod der Journalistin gegründet wurde. Das Ziel ist, den Auswüchsen des Kapitalismus (Stichworte u. a.: Shareholder Value, Profitgier, riesige Gewinne und trotzdem Entlassungen) gewaltfrei Einhalt zu gebieten. Doch irgendjemand scheint sie in Misskredit bringen zu wollen. Mormorin soll ihnen dabei helfen.

Mein erster Eindruck war nicht so toll. Die Dialoge in dem Buch, vor allem direkt in den ersten Szenen sind total daneben, nicht inhaltlich, aber stilistisch. Die Unterhaltung zwischen der Journalistin und dem Obdachlosen Steve liest sich wie gut ausgefeilte Statements. So redet kein Mensch (außer Politikern natürlich). Dennoch habe ich weiter gelesen und das war auch gut so. Die Gesellschaftskritik, die in diesem Krimi steckt, ist gut durchdacht. Ich finde, es sollten sich viel mehr Menschen über dieses Thema Gedanken machen. Leider macht die gute Absicht noch keinen guten Stil. Dennoch, die Geschichte ist gut, ein schöner Krimi nach dem besten aller Krimirezepte, nämlich der Frage: Wer war es? Altmodisch, aber gut.

 

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